(LNP) Der Generalsekretär der CDU Saar, Roland Theis MdL, unterstützt die Forderung des stellvertretenden CDU-Bundesvorsitzenden Armin Laschet nach einer Reform des Staatsangehörigkeitsrechts. Demnach solle der Erhalt einer doppelten Staatsbürgerschaft vereinfacht werden. Die seit dem Jahr 2000 geltende Optionslösung, nach der sich Zuwandererkinder mit doppeltem Pass mit Erreichen des 23. Lebensjahres für eine Staatsbürgerschaft entscheiden müssen, gehöre auf den Prüfstand. Theis, der selbst die deutsche und die französische Staatsbürgerschaft besitzt, hält die Optionslösung „gerade aus der Sicht eines Konservativen für nicht klug“.
Roland Theis erklärt hierzu: „Die Erfahrungen seit der Reform des Staatsangehörigkeitsrechts vor 14 Jahren haben gezeigt, dass viele Befürchtungen, die mit der damaligen Liberalisierung verbunden waren, unbegründet sind. Heute ist für mich klar: Das Problem des Loyalitätskonflikts zwischen zwei Staatsangehörigkeiten besteht so nicht. Vielmehr leben die meisten Doppelstaatler in Deutschland eine Identität mit zwei Pässen. Das ist mehr Bereicherung als Gefahr für Deutschland!
Deshalb bin ich der Überzeugung, dass die Optionslösung auf den Prüfstand gehört. Junge Menschen vor die Entscheidung zu stellen, sich für Deutschland oder für ihre kulturellen Wurzeln, ihre Familiengeschichte und ihre Traditionen entscheiden zu müssen, halte ich gerade als Konservativer in der CDU für nicht klug. Damit bringen wir gerade diejenigen jungen Menschen in einen unnötigen Konflikt, für die Werte wie Familie, Tradition und Herkunft eine wichtige Rolle spielen. Als Konservativer wünsche ich mir vielmehr, dass genau solche Menschen, denen diese Werte wichtig sind, in Deutschland eine Heimat finden.“
Theis warnte jedoch vor zu hohen Erwartungen an die integrationsfördernde Wirkung der doppelten Staatsbürgerschaft. „Der deutsche Pass alleine fördert die Integration nur in der Theorie. Wirkliche Integration erfolgt durch Spracherwerb, Bildung und gesellschaftliche Partizipation. Auf diesem Feld ist Deutschland in den vergangenen Jahren gut voran gekommen. Diese Erfolge sollten wir nicht durch eine ideologische Debatte über das Staatsangehörigkeitsrecht riskieren. Die Forderung Laschets nach einem parteiübergreifenden Kompromiss nach der Bundestagswahl ist daher genau richtig.“
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