(LNP) Die Zahl der Organspenden ist in Deutschland 2013 weiter gesunken und hat einen neuen Tiefststand seit der Verabschiedung des Transplantationsgesetzes 1997 erreicht. Das hat heute Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) in Frankfurt am Main mitgeteilt. Dazu erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion Karin Strempel:
„Der drastische Einbruch an Organspenden im vergangenen Jahr ist eine Katastrophe für alle Patienten, die dringend auf ein neues Organ warten. Für sie geht es um nichts Geringeres als um Leben und Tod. Offensichtlich haben die Manipulationsvorwürfe bei der Organvergabe vom vergangenen Jahr eine noch gravierende Wirkung als befürchtet. Es müssen nun schnellstens alle Anstrengungen unternommen werden, um dieses Vertrauen zurückzugewinnen. Ich fordere die Verantwortlichen auf, sich sachlich damit auseinanderzusetzen, wie eine stärkere Transparenz und Aufklärung erreicht werden kann. Insbesondere sollte aufgezeigt werden, wie die im Nachgang der Manipulationsvorwürfe geforderten strengeren Kontrollen bereits umgesetzt worden sind.
Bei aller Tragik des Organvergabeskandals kann die stärkere öffentliche Wahrnehmung auch etwas Positives bewirken – die sensiblere Auseinandersetzung in der Gesellschaft mit diesem Thema. Jedem muss klar sein, dass man durch Krankheit, Unfall oder ab der Geburt selber davon betroffen sein kann und ein neues Organ benötigt. Die Krankenkassen haben zu diesem Thema in den vergangenen Monaten alle Versicherten zur Organspende angeschrieben und darüber informiert. Ich möchte die Versicherten bitten, sich mit diesem Schreiben auseinanderzusetzen und eine Entscheidung für oder gegen einen Organspendeausweis zu treffen. Ich persönlich habe mich bereits vor einigen Jahren bewusst dafür entschieden.
Ich fordere in diesem Zusammenhang außerdem die Einführung eines bundeseinheitlichen Transplantationsregisters in Deutschland. So wie es bereits mit dem zentralen Krebsregister erfolgreich gelungen ist.“
Hintergrund:
In Mitteldeutschland gab es im vergangenen Jahr 106 Organspender, 13 weniger als 2012. Die Zahl der gespendeten Organe nach dem Tod sank von 374 (2012) auf 335 im vergangenen Jahr. Bundesweit ging die Zahl der Spender 2013 im Vergleich zum Vorjahr um rund 16 Prozent zurück.
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