(LNP) Kindertagesstätten haben großen Anteil an der frühkindlichen Bildung, Erzieherinnen und Erzieher dienen den Kindern als Vorbilder. Aufgrund des erheblichen Anteils weiblicher Fachkräfte im pädagogischen Bereich dominieren jedoch die weiblichen Vorbilder. Es fehlt Kindern und Jugendlichen häufig an männlichen Bezugspersonen. Dabei ist erwiesen, dass sowohl weibliche als auch männliche Vorbilder wichtig für eine positive Entwicklung des Kindes sind.
Die CDU-Fraktion setzt sich mit einer Initiative dafür ein, den Anteil an männlichen pädagogischen Fachkräften in Kitas und Grundschulen kontinuierlich zu erhöhen. Die Bürgerschaft wird sich am 29. August 2012 mit dem Thema befassen.
Christoph de Vries, familienpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Erfreulicherweise nutzen bereits immer mehr Väter das Angebot der Elternzeit und engagieren sich verstärkt in der Erziehung ihrer Kinder. Aber: Im Ergebnis fehlen vielen Jungen häufig im frühkindlichen Alter männliche Bezugspersonen, die adäquat auf die speziellen Bedürfnisse der Jungen eingehen und für eine geschlechtergerechte Erziehung und Betreuung sorgen können. Nicht ohne Grund wurde Jungen im jüngsten Bildungsbericht als Bildungsverlierer benannt. Die Vorteile eines höheren Männer-Anteils in den pädagogischen Berufen liegen auf der Hand: Abfederung des familiären Mangels an männlichen Bezugspersonen und Erweiterung des Spiele- und Beziehungsangebot in Kitas.
Darüber hinaus gibt es bundesweit einen erheblichen Fachkräftemangel aufgrund der erweiterten Rechtsansprüche, nicht zuletzt wegen der Ausweitung des Rechtsanspruchs für Einjährige ab August 2013. Das heißt: Der Bedarf an qualifiziertem Fachpersonal wird enorm ansteigen. Auch deshalb müssen wir mehr männliche Erzieher und andere pädagogische Fachkräfte gewinnen.“
Die CDU setzt sich dafür ein, dass
– es einen flächendeckenden Ausbau des Modellprojekts von 56 auf alle Hamburger Kitas gibt (d.h. rund 1.100 Kitas)
– der Senat das verbindliche Ziel festlegt, 20 – 25 Prozent an männlichen Fachkräften in Kitas einzusetzen
– entsprechende öffentlichkeitswirksame Maßnahmen durchgeführt werden, um die Attraktivität von allen pädagogischen Berufen für Männer zu steigern.
Hintergrund
Das Bundesfamilienministerium hat eine Kampagne mit dem Titel „MEHR Männer in Kitas“ aufgelegt, um den Beruf des Erziehers attraktiver zu machen. In Hamburg ist der Anteil der Fachschüler an Erzieherfachschulen im Ausbildungsjahr 2011/2012 auf 18,4 Prozent gestiegen. Gleichwohl ist der Anteil von männlichem pädagogischem Personal in Hamburg auch aktuell mit rund 10 Prozent immer noch verschwindend gering.
Julia Wagner
Pressesprecherin
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