(LNP) Stolz und selbstbewusst startet die jährliche „Pride Week“, die am 2. August in der schillernden Parade ihren Höhepunkt findet. Lesben, Schwule, Trans*- und Intersexpersonen und ihre Freund*innen gehen unter dem Motto „Grenzenlos stolz statt ausgegrenzt – in Hamburg und weltweit“ auf die Straße, um sich sichtbar für ihre Rechte einzusetzen. „Auch 2014 ist die Anerkennung individueller Lebensweisen immer noch nicht erreicht“, erklärt dazu Kersten Artus, gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Abweichungen von der klassischen Hetero-Ehe werden mit Schlechterstellung geahndet – sei es bei der Adoption oder im Gesundheitsbereich, wo Schwule kein Blut spenden dürfen und Lesben keine künstliche Befruchtung als Kassenleistung finanziert bekommen.“ Es müsse endlich anerkannt werden, dass die Welt komplexer ist, als die derzeitige Norm glauben lässt.
„Es ist es unerträglich, dass im Jahr 2014 Homosexualität nach Scheindiagnosen von Ärztinnen und Ärzten ,behandelt‘ wird. Ihnen gehört die Zulassung entzogen“, fordert daher Lars Wendrich von der LAG „queer“ der Hamburger LINKEN. Und Ronald Kelm von der LAG „queer“ betont die internationale Solidarität: „DIE LINKE will ein Asylrecht für Schwule, Lesben und Transgender aus Ländern durchsetzen, in denen Homosexuelle verfolgt und allein für ihre Orientierung bestraft werden.“
Die Anerkennung aller Lebensweisen könnte unter anderem das von der Fraktion DIE LINKE geforderte, unabhängige Landesbüro für Geschlechterdemokratie fördern. „Die dafür nötige Million Euro wäre gut investiertes Geld“, so Kersten Artus. „Denn der Kampf gegen Homo- und Transphobie ist noch lange nicht gewonnen. Das zeigen auch reaktionäre Tendenzen und Familienbilder, die insbesondere durch Kräfte wie die AfD wieder in die Mitte der Gesellschaft getragen werden.“ Die Maßnahmen des Senats bewegten sich derzeit aber nur auf der Papierebene, Gleichstellung dürfe nach Meinung der SPD nichts kosten. „Aber in Gleichstellung muss investiert werden“, erklärt Artus. „Oder um es ganz hamburgisch zu sagen: Butter bei die Fische! Der Senat muss im Haushalt 2015/16 endlich überfällige Korrekturen und Umverteilungen vornehmen und vordringlich die Beratungs- und Hilfeeinrichtungen besser ausstatten, die in der Antidiskriminierungsarbeit engagiert sind.“
Florian Kaiser
Pressesprecher
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