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Dr. Dietmar Pellmann: Arbeiten bis zum Umfallen / Immer mehr Rentner/innen müssen jobben, um Rentenkürzungen abzufangen

(LNP) Zur Antwort der Staatsregierung auf die Kleine Anfrage „Arbeitstätigkeit von Rentnerinnen und Rentnern in Sachsen 2012 (Drs 5/12212) erklärt der Fragesteller und sozialpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE, Dr. Dietmar Pellmann:

Der Trend, dass Rentnerinnen und Rentner jobben, hat sich im Jahr 2012 nicht nur fortgesetzt, sondern sogar verstärkt. Ende 2012 waren in Sachsen 36.576 über 65-Jährige berufstätig. Gegenüber 2011 bedeutet das einen Anstieg um vier Prozent.

Ausnahmsweise hat das mal weniger mit dem schrittweisen Übergang zur Rente mit 67 zu tun. Vielmehr sahen sich immer mehr Rentnerinnen und Rentner gezwungen, sich einen Minijob zu suchen, weil sie allein von ihrer gesetzlichen Rente nicht vernünftig leben konnten und aus verschiedenen Gründen die Sozialhilfeleistung der Altersgrundsicherung nicht beantragen wollten.

Die Zahl der über 65-Jährigen mit einem Minijob stieg im Jahr 2012 auf 30.752. Im Jahr 2003 waren es bspw. nur 23.460. Obwohl die offizielle Statistik weder die Höhe des erzielten Stundenlohns noch die Anzahl der durchschnittlich geleisteten Wochenstunden ausweist, kann davon ausgegangen werden, dass es sich bei diesen Minijobs meist um gering entlohnte Hilfstätigkeiten handelt.

Der weitere Anstieg von Berufstätigen, die älter als 65 Jahre sind, ist Ausdruck der zunehmenden Rentenkürzung, z.B. durch das Ungleichgewicht von Rentensteigerung und Lebenshaltungskosten. Dadurch werden Rentnerinnen und Rentner zunehmend zur Verlierergruppe unsrer Gesellschaft. DIE LINKE hat mehrfach Konzepte gegen Altersarmut vorgestellt, der Koalition jedoch fehlt der politische Wille, sich dem Thema ernsthaft anzunehmen. Schwarz-Gelb begnügt sich in Sachsen mit der Schutzbehauptung, arbeitenden Rentnerinnen und Rentnern ginge es nicht ums Geld, sondern „nur“ um Anerkennung und Beschäftigung.

Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag
Elke Fahr
stv. Pressesprecherin
Tel: 0351 – 493 5871
E-Mail: elke.fahr@slt.sachsen.de

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