(LNP) Die Meldung, dass der Direktor des Strahlenzentrums des Universitätsklinikums Gießen-Marburg Jochen Dahm-Daphi zum 1. November seine Klinikum verlässt, haben der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Thomas Spies und der örtliche Abgeordnete Gerhard Merz unisono als „klares Scheitern der Wissenschaftsministerin“ gewertet. „Frau Kühne Hörmann hat es im vergangenen Jahr nicht geschafft, die Interessen des Landes bei der Partikeltherapie durchzusetzen. Dass Rhön das Klinikum überhaupt übernehmen durfte, hing auch an der Zusage, das Partikeltherapiezentrum umzusetzen. Dem ist das Klinikum bis heute nicht nachgekommen. Nun hat der Direktor des Bereiches frustriert das Handtuch geworfen“, sagte Spies.
Er betonte, dass der Weggang des renommierten Wissenschaftlers für das Klinkum ein herber Verlust sei. „Es war Aufgabe der Landesregierung, die Interessen von Forschung und Lehre am privatisierten Klinikum zu schützen und ggf. gegen wirtschaftliche Erwägungen durchzusetzen. Dabei hat Kühne-Hörmann offenbar versagt. Für einen Wissenschaftler muss es unerträglich sein, mit der Arbeit nie richtig beginnen zu können, weil der private Klinikbetreiber ihn nicht lässt“, so Spies. Rhön hat bis heute keine Patienten per Partikeltherapie behandelt, da die Behandlung angeblich zu teuer ist.
„Wenn Dahm-Daphi nun sagt, das Klinikum könnte im Bereich Partikeltherapie bereits Weltspitze sein, ist das keine gute Nachricht für den Wissenschaftsstandort Hessen“, so Gerhard Merz. Dies sei ein weiterer Beleg dafür, dass die Privatisierung des Klinikums durchweg falsch gewesen sei.
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