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Expertenforum stärkt Teilhabe von Menschen mit Demenz

von Frank Baranowski
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(LNP) Um die Situation von an Demenz erkrankten Menschen in Rheinland-Pfalz und ihren Angehörigen nachhaltig zu stärken, stellte Sozialminister Alexander Schweitzer heute in Mainz das von ihm einberufene „Expertenforum Demenz“ vor. Über ein Jahr hinweg werden sich die Expertinnen und Experten mit den existierenden Strukturen und Modellen auseinandersetzen und Empfehlungen erarbeiten, wie die Versorgungsstrukturen in Rheinland-Pfalz qualitätsgesteuert weiter entwickelt werden können.

Schweitzer hob hervor, dass die Expertinnen und Experten Fachkenntnisse aus den unterschiedlichen Bereichen einbringen. Sie kommen aus der Wissenschaft, der Medizin, der Pflege, der Selbsthilfe, aus Pflegestützpunkten, Beratungs- und Prüfbehörden, aus dem Bereich der Leistungsträger und Leistungserbringer sowie der kommunalen Verwaltung.

„Ich freue mich, dass die Expertengruppe den Auftrag angenommen hat, schon heute zu erforschen, welche Voraussetzungen wir morgen für gute Strukturen brauchen. Dazu müssen wir zunächst eine Standortbestimmung vornehmen und untersuchen, ob die bestehenden Angebote in Rheinland-Pfalz ausreichend an den Wünschen und Bedürfnissen von Menschen mit Demenz orientiert sind und wie die Versorgungsstrukturen qualitativ weiterentwickelt werden können“, unterstrich der Minister. Ziel sei die Erarbeitung von abgestimmten, vernetzten Empfehlungen für die medizinische und pflegerische Versorgung, die Beratung und Unterstützung von an Demenz erkrankten Menschen in Rheinland-Pfalz. Diese liegen in der Verantwortung aller Beteiligten. „Die Empfehlungen sollen für zukünftige Strukturentwicklungen und für ein Qualitätsmanagement der gesamten Versorgungskette anwendbar sein“, betonte Schweitzer.

Das ‚Expertenforum Demenz‘ gliedert sich in vier Handlungsschwerpunkte. Der Bereich der „Planung und Sicherstellung der pflegerischen Versorgung“ wird von Professorin Dr. Renate Stemmer von der Katholischen Hochschule Mainz und Professorin Dr. Helen Kohlen von der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar geleitet. Die Koordinierung des Schwerpunkts „Regionale und überregionale Beratungsstrukturen“ übernehmen Brigitte Lerch vom Caritasverband für die Diözese Mainz und Hans Wagner von der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland. Dagmar Jung vom Diakonischen Werk in Hessen und Nassau und Patrick Landua von der Landeszentrale für Gesundheitsförderung Rheinland-Pfalz (LZG) vertreten den Arbeitsschwerpunkt „Selbsthilfe und Unterstützungssysteme“. Dr. Markus Fani vom Pfalzklinikum für Psychiatrie und Neurologie und Dr. Jochen Heckmann von der Geriatrischen Reha-Klinik Rheinhessen-Nahe leiten den Bereich der „Planung und Sicherstellung der medizinischen Versorgung“.

Darüber hinaus zeichnet Susanne Herbel-Hilgert von der LZG für die Moderation und die Auswertung der Ergebnisse verantwortlich. „Wir freuen uns sehr, dass wir für die wissenschaftliche Leitung des Expertenforums Professor Dr. Andreas Fellgiebel von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie gewinnen konnten“, erklärte der Minister und bedankte sich bei allen Teilnehmenden für ihre wertvolle Unterstützung und ihr großes Engagement im „Expertenforum Demenz“. „Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen gehören in die Mitte der Gesellschaft – überall und an jedem Ort. Die Empfehlungen des Expertenforums sollen dieses Recht auf Teilhabe gezielt für und in Rheinland-Pfalz unterstützen“, so Schweitzer.

In Deutschland leben rund 1,5 Millionen Menschen mit Demenz, in Rheinland-Pfalz sind es rund 80.000. Der Minister betonte, dass die rheinland-pfälzische Landesregierung schon früh Maßnahmen für eine gute Versorgung, Betreuung und Beratung von an Demenz erkrankten Menschen und ihrer Angehörigen eingeleitet habe. „Bereits im März 2004 wurde die Demenzkampagne Rheinland-Pfalz ins Leben gerufen – als Ergebnis der langjährigen Aufklärungsarbeit in Rheinland-Pfalz sind mittlerweile rund 30 regionale Demenznetzwerke entstanden. Auch mit dem seit 2009 aktiven Landes-Netz-Werk Demenz wird das vielfältige Engagement der Landesregierung und der vielen Partnerinnen und Partner im Land weiter gebündelt, damit Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, durch vernetzte Strukturen vor Ort schnell und umfassend Unterstützung finden. Aktuell wird seit Juli 2013 das Modellprojekt „Demenzkompetenz im Krankenhaus“ an acht rheinland-pfälzischen Krankenhäusern erprobt, um den Krankenhausaufenthalt für an Demenz erkrankte Menschen zu verbessern“, nannte Schweitzer einige Beispiele.

Annelie Zimmer
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