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Faire Arbeitsbedingungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs / Gümbel: „Gute Maßnahmen für die Wissenschaft – aber abgekupfert“

(LNP) Die Wissenschaftsbehörde will die prekärer Beschäftigungsverhältnisse an den Hochschulen abbauen. Die Grünen begrüßen das erzielte Ergebnis ausdrücklich und freuen sich über die künftig attraktiveren Karrieremöglichkeiten für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Sie kritisieren aber, dass die SPD vor einem Jahr noch einen Antrag der Grünen ablehnte, der genau das gefordert hatte.

Dr. Eva Gümbel, wissenschaftspolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion, sagt dazu: „Beinahe 70 Prozent der Beschäftigten im Mittelbau der Universität haben nur einen Teilzeitvertrag, oft ist auch der nur befristet. Diese Situation hatten wir seit langem kritisiert. Die heute vorgestellte Maßnahmen für bessere Arbeitsbedingungen an den Hochschulen begrüßen wir ausdrücklich. Die Einigung mit Hochschulleitungen, Gewerkschaften und Personalräten auf einen ,Code of Conduct‘ und die geplanten Änderungen im Hochschulgesetz machen eine Hochschul-Karriere für den wissenschaftlichen Nachwuchses deutlich attraktiver. Unverständlich bleibt für uns aber, dass die SPD genau das, was sie heute verkündet, vor einem Jahr noch abgelehnt hat. Auch wenn die Idee abgekupfert ist, freuen wir uns für die Hochschulen und die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über diese deutlichen Verbesserungen.“

Hintergrund
Mit einer große Anfrage zur Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses rückten die Grünen deren prekären Beschäftigungsverhältnisse in das Zentrum der Debatte. Zu tage trat dabei der hohe Anteil an befristeten Beschäftigungsverhältnissen sowie die hohe Teilzeitbeschäftigung. Die Grünen kritisierten die fehlende Perspektive für eine Festanstellung sowie die dadurch bedingten negativen Auswirkungen auf die Attraktivität des Berufsfeldes Wissenschaft. In der Folgezeit gab es im Ausschuss eine Expertenanhörung und die Behörde beauftragte das Institut für Hochschulforschung (HoF) mit einem Gutachten. Ein von den Grünen im Januar 2013 vorgelegter Antrag mit dem Ziel die Möglichkeiten auf Landesebene zu nutzen, um faire Arbeitsbedingungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs zu ermöglichen wurde von der SPD mit ihrer Mehrheit in der Bürgerschaft abgelehnt.

Jan Dube – Pressesprecher
Bündnis 90 / Die Grünen
Bürgerschaftsfraktion Hamburg
Burchardstraße 21, 20095 Hamburg
jan.dube@gruene-fraktion-hamburg.de
Telefon: +49-40-42831-2175

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