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Fass ohne Boden – Regionalflughafen Kassel-Calden schließen

von Frank Baranowski
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(LNP) Die dauerhaft roten Zahlen des Regionalflughafens Kassel-Calden waren Thema der öffentlichen Fraktionssitzung der LINKEN auf dem Hessentag. Zur Initiative, den Flughafen schnellstmöglich zu schließen, erklären Marjana Schott, umwelt- und verbraucherpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag und Kai Boeddinghaus, Stadtverordneter für DIE LINKE in Kassel:

„Der Flughafen Kassel-Calden ist eine verkehrspolitische und infrastrukturelle Fehlplanung und ökonomisch ein Fass ohne Boden. Mit der errichteten Infrastruktur und an diesem Standort wird der Regionalflughafen Kassel-Calden nie schwarze Zahlen schreiben können“, sagt Marjana Schott.

Nach einer Berechnung des Flughafenplaners Dieter Faulenbach da Costa müssten für ein positives Geschäftsergebnis pro Jahr zwischen 1,8 bis 2,4 Millionen Passagieren den Flughafen benutzen. Die Zahl könne auf dem Flughafen aber gar nicht abgefertigt werden. Zum einen gebe es die Passagiere nicht – für dieses Jahr werden 60.000 erwartet – zum anderen seien Terminal sowie Vorfeld des Flughafens nur für eine Kapazität von maximal 660.000 Passagieren pro Jahr ausgelegt, erläutert Marjana Schott.

„Selbst in dem unwahrscheinlichen Fall, dass diese in der Planfeststellung unterstellten 660.000 Passagiere pro Jahr erreicht würden, verursacht der Flughafen ein Defizit von durchschnittlich 10,2 Millionen Euro pro Jahr“, ergänzt Kai Boeddinghaus. „Durch den Weiterbetrieb des Flughafens bis 2020 summierte sich das Gesamtdefizit bereits auf 82 Millionen Euro. Werden die Kreditkosten für die Baufinanzierung hinzugerechnet, sind es wenigstens 210 Millionen Euro, die aus Steuergeldern bis 2020 zugeschossen werden müssen.

Piste und Rollwege sind für die zu erwartenden Fluggastzahlen hingegen völlig überdimensioniert. 24 bis 25 Millionen Euro hätten hier gespart werden können. Die Teile des Flughafens passen nicht zueinander“, sagt Kai Boeddinghaus.

Schott: „Die hohen zu erwartenden Defizite können auch durch externe Wirtschaftseffekte in der Region nicht ausgeglichen werden. Um Schaden in Millionenhöhe für die öffentlichen Haushalte abzuwenden, müssen CDU, FDP, SPD und Grüne jetzt mit an der Reißleine ziehen, den teuren Regionalflughafen schnellstmöglich schließen und die Infrastruktur unter anderem wieder als Verkehrslandeplatz nutzen.“

Thomas Klein
Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE im Hessischen Landtag
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