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Fluglärmkommission Flughafen Frankfurt / Lewentz: Land dringt mit Gutachten auf Lärm-Entlastung für Mainz und Rheinhessen

(LNP) Die Fluglärmkommission am Flughafen Frankfurt hat sich in ihrer heutigen Sitzung unter anderem mit den beiden von Rheinland-Pfalz vorgelegten Gutachten für alternative Anflugverfah­ren bei Ostbetriebsrichtung des Flughafens und für ein geändertes Fehlanflugverfahren auf die neue Nordwestlandebahn befasst. Insbesondere mit dem Gutachten zum Fehlanflugverfahren hatte der Gutachter nachgewiesen, dass durchaus Alternativen zu dem von der Deut­schen Flugsicherung vorgelegten Fehlanflugverfahren bestehen. In der Folge könnten nach Auffassung des Gutachters auch die bisherigen Abflugrouten nach Nordwesten zumindest teilweise beibehalten werden. Beide Alternativen würden Rheinland-Pfalz von Fluglärm entlasten.

„Es ist wenig überraschend, dass die Deutsche Flugsicherung DFS in ihrer Stellungnahme die Er­gebnisse dieses Gutachtens in der Fluglärmkommission überwiegend angezweifelt hat“, stellte Infrastrukturminister Roger Lewentz fest. Die DFS hätte ansonsten einräumen müssen, dass sie Alternativen zur Südumfliegung nicht umfassend genug geprüft habe. Die Fluglärmkommission habe aber gebeten, dass der Gutachter und die DFS nochmals die technischen Details der alternativen Vorschläge klären. Danach sollen die Lärmauswirkungen verschiedener Varianten – auch solcher zur Südumfliegung – nochmals detailliert untersucht werden.

Aus Sicht von Rheinland-Pfalz sei es nicht nachzuvollziehen, weshalb bereits ab Ende Septem­ber 2012 auch die besonders schweren und sehr lauten Flugzeuge über die Südumfliegung geführt werden sollen, so Lewentz. Eine umfassende Beratung der Lärmauswirkungen dieser im Übrigen ursprünglich erst für 2013 geplanten Verlagerung von Fluglärm in die südlich des Flughafens gelegenen hessischen Gemeinden und nach Rheinhessen und Mainz sei noch nicht erfolgt. Durch diese Verlagerung würden die bereits jetzt schon durch Fluglärm an 365 Tagen belasteten Gemeinden in Rheinhessen, so insbesondere Nackenheim und Bodenheim sowie die Mainzer Stadtteile Laubenheim, Weisenau und Teile der südlichen Oberstadt künftig noch stärker belastet.

Zugleich werden nach den Worten des Ministers die Gemeinden nordwestlich des Flughafens, über die bereits jetzt lediglich noch 17 Prozent aller Abflüge geführt werden, noch stärker entlastet. Dies sei so nicht akzeptabel. Die Deutsche Flugsicherung selbst habe den Grundsatz formuliert, dass dort, wo Bela­stungen durch Anflüge entstehen, nicht gleichzeitig Abflüge stattfinden sollten. Genau dies sei aber insbesondere bei den Mainzer Stadtteilen Weisenau und Laubenheim massiv der Fall, kritisierte Lewentz. Insoweit sei zu begrüßen, dass die Fluglärmkommission einen Vorschlag der Deutschen Flugsicherung abgelehnt habe, die schweren Flugzeugmuster in der Zeit von 22 bis 23 Uhr statt über die bisherigen Nachtabflugrouten bereits kurzfristig auch über die Südumfliegung zu leiten.

. Das Land werde weiter darauf dringen, dass die Südumfliegung, die zu einer massiven Verlagerung von Fluglärmbe­lastungen nach Rheinhessen und Mainz führt, in dieser Form keinen Bestand haben werde, betonte der Minister. Daher unterstütze das Land  auch die Klagen rheinhessischer Gemeinden gegen die Südumfliegung. Lewentz geht davon aus, dass die Gutachten in den anstehenden Rechtsverfahren zur Unter­stützung der Argumentation gegen die Südumfliegung eingebracht werden.

Kerstin Mayer
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