(LNP) Die tierschutzpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern Jutta Gerkan spricht sich gegen eine Erweiterung der Schweinemastanlage Medow bei Anklam aus. Aus Anlass der heute stattfindenden öffentlichen Erörterung im Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Stralsund unterstreicht die Grünenpolitikerin die verheerenden Wirkungen, die von derartigen Großanlagen auf Mensch, Tier und Umwelt ausgehen. Der aus den Niederlanden stammende Schweinemäster Adrian Straathof plant die Erweiterung der bestehenden Schweinemastanlage von derzeit 20.000 Tieren um weitere 13.300 Tiere.
„In ländlichen Räumen muss Landwirtschaft stattfinden, das ist völlig klar. Doch, was gewerbemäßige Schweinemäster wie Adrian Straathof in Mecklenburg-Vorpommern aufbauen, hat mit ordnungsgemäßer Landwirtschaft nichts mehr zu tun. Die Konzentration der Tierbestände in wenigen Mega-Anlagen dient nur einem Zweck: der Produktion von billigstem Fleisch insbesondere für den Export unter Einsatz von Futtermitteln aus Übersee. Den Menschen vor Ort winkt damit keine neue Arbeit, sondern die Entwertung ihrer Umwelt durch Gestank, Lärm, Staub. Für die Wertschöpfung in Ostvorpommern bringen diese Anlagen gar nichts“, so Jutta Gerkan von Bündnis 90/Die Grünen.
„Straathof hat bei Bau der bestehenden Schweinemastanlage Medow vor sechs Jahren beteuert, keine spätere Kapazitätserweiterung zu planen. In der Folge missachtete er die genehmigte Anzahl an Schweinen, belegte die Ställe über, ließ Tierkadaver in sengender Sonne verrotten und weigerte sich jahrelang eine Geruchsfilteranlage einzubauen, die Bürger wegen der unerträglichen Geruchsbelastungen gefordert hatten“, stellt Gerkan fest. Das Vorgehen des Niederländers ist auch angesichts der fortwährenden Rechtsverstöße, die er beim Bau der größten Schweinemastanlage Europas im 15 Kilometer entfernten Alt Tellin begeht, kritisch zu sehen.
Die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen befürchtet, dass das STALU Vorpommern trotz der 300 Einwendungen gegen die Erweiterung der Medower Anlage, auch dieser zustimmen wird.
„Es müssen sich endlich die gesetzlichen Rahmenbedingungen auf Bundesebene ändern. Nur, wenn das Recht der Gemeinden auf Ablehnung derartiger Anlagen gestärkt, die Auswirkungen der Anlagen auf Umwelt und Gesellschaft endlich erkannt und art- und umweltgerechte Tierhaltung gefördert werden, gehören solche Agrargroßkonzerne der Vergangenheit an.“
Weike H. Bandlow
Pressesprecherin
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