(BJP) Frankfurter Societäts-Druckerei kündigt Tarifbindung auf.
Den Ausstieg der Geschäftsführung der Frankfurter Societäts-Druckerei (FSD) aus der Tarifbindung hat der Leiter des hessischen ver.di-Fachbereichs Medien, Manfred Moos, als „Ausdruck sozialer Verantwortungslosigkeit“ der Zeitungsgruppe Ippen (München) und der Gießener Verlegerfamilie Rempel („Gießener Allgemeine“) bezeichnet, die die Societäts-Druckerei erst im Frühjahr von der FAZ-Gruppe übernommen haben. „Die neuen Eigentümer wollen sich durch die Tarifflucht offenbar dem demokratischen Aushandeln von Tarifverträgen entziehen und stattdessen nach Gutsherrenart die Löhne und Arbeitsbedingungen diktieren“, sagte Moss. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft werde nunmehr den Abschluss eines Haustarifvertrags fordern, um die Tarifbindung wiederherzustellen.
Die Druckerei hatte zuvor mitgeteilt, dass sie mit sofortiger Wirkung aus der Tarifbindung aussteigt. Das Unternehmen sei „mit Zustimmung der entsprechenden Gremien des Verbands Druck und Medien Hessen“ in eine Mitgliedschaft „ohne Tarifbindung“ (OT) gewechselt.
Über die Löhne und Gehälter der Druckindustrie wird seit September verhandelt. Auch der Manteltarifvertrag ist von den Arbeitgebern gekündigt worden und steht zur Verhandlung an. Für ver.di führt der stellvertretende Vorsitzende Frank Werneke die Tarifverhandlungen. Er kritisiert, dass die Arbeitgeberverbände durch die Möglichkeit der OT-Mitgliedschaft der Tarifflucht geradezu Vorschub leisten: „Hier ist die Politik aufgefordert, der weiteren Erosion tariflich geregelter Arbeitsverhältnisse auch gesetzlich einen Riegel vorzuschieben.“
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Quelle: Pressemitteilung ver.di vom 24.10.2018
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