(LNP) München (15.11.2012/hla). „Weihnachten ist zwar nah“, so Claudia Stamm, „aber dass die frommen Wünsche von Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel ohne Frauenquote in Erfüllung gehen, ist illusorisch.“ Die gleichstellungspolitische Sprecherin der Landtagsgrünen reagiert damit auf Hessels Kommentar zu dem am Mittwoch von der EU vorgelegten Gesetzentwurf für eine verpflichtende Frauenquote in Aufsichträten. Hessel hatte ausgeführt, auch sie „wünsche“ sich mehr Frauen in Führungspositionen, sehe in der gesetzlich vorgeschriebenen Quote aber den falschen Weg.
Neben einem transparenten und geschlechtsneutralen Auswahlverfahren sieht der Richtlinienvorschlag der EU-Kommission auch eine Frauenquote von 40 Prozent in Aufsichtsräten privater, börsennotierter Unternehmen vor – umzusetzen bis 2020. „Das ist auch die Forderung der Grünen“, so Claudia Stamm, die auf die aktuelle Situation in den 30 DAX-Konzernen verweist. Hier liege der Frauenanteil in den Aufsichtsräten bei lediglich 15 Prozent, in den Vorständen sogar nur bei lächerlichen 6,3 Prozent. „Die jahrzehntelange Selbstverpflichtung der privaten Wirtschaft auf freiwilliger Basis hat sich als Luftnummer erwiesen“, so Stamm, „jetzt muss die Quote her.“ Langfristiges Ziel der Grünen ist die 50-Prozent-Quote, BewerberInnen um Aufsichtsratsmandate sollen in einer zentralen Datenbank erfasst werden.
Am Freitag ist Claudia Stamm im Rahmen der Medien-Aktion „Pro Quote“ zu Gast bei der Berliner taz, um – unter anderem gemeinsam mit Journalistin Anne Will – die Samstagsausgabe mit zu gestalten. „Es ist wichtig, das man Dinge selbst lebt und die Gleichstellung umsetzt“, so Stamm, „deswegen ist diese Aktion nicht nur gut, sondern notwendig.“
Holger Laschka,
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