(LNP) Wo bleibt der Untersuchungsbericht der Bundesärztekammer zum Transplantationsskandal in Bayern? Angekündigt war er für April dieses Jahres, veröffentlicht werden soll er jedoch erst im Herbst – nach der Landtagswahl. Da Teile davon bereits an die Presse durchgesickert sind, scheint der Bericht jedoch längst fertig zu sein. Für Dr. Otto Bertermann, MdL der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion und Arzt aus München, stellt sich deshalb die Frage, ob die Staatsregierung eine Veröffentlichung bewusst verzögert. „Gesundheitsminister Huber hat sich bislang mit keinem Wort zu dem Thema geäußert. Er war nicht einmal bei der entsprechenden Anhörung im Gesundheitsausschuss anwesend“, bemerkt Bertermann und fügt hinzu: „Soll hier etwas vertuscht, die Öffentlichkeit getäuscht werden?“ Wenn der Freistaat in dieser Angelegenheit eine weiße Weste habe, gebe es keinen Grund, die Ergebnisse der bayerischen Kliniken nicht schon vorab bekannt zu geben, verdeutlicht Bertermann.
In einem Dringlichkeitsantrag fordert die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion die Staatsregierung dazu auf, unverzüglich und umfassend zu den Geschehnissen des Transplantationsskandals zu berichten. „Wir wollen wissen, warum sich die Staatsregierung nicht für eine Veröffentlichung des bayerischen Teils des Berichts einsetzt, um die Bevölkerung aufzuklären, zu informieren und zu beruhigen“, erklärt Bertermann. Dass dies dringend erforderlich sei, zeigen aktuelle Statistiken, denen zufolge die Anzahl der Organspenden im Freistaat dramatisch zurückgegangen ist. „Die Skandale um die Transplantationspraxis in Bayern haben in der Bevölkerung für erhebliche Verunsicherung gesorgt. Eine rückhaltlose Aufklärung ist dringend erforderlich, um das Vertrauen der Menschen in die Transplantationsmedizin wieder herzustellen“, fordert Bertermann. Und das so schnell wie möglich – denn viele Patienten warten verzweifelt auf ein Spenderorgan.
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