Startseite BundesländerBayern FREIE WÄHLER Landtagsfraktion lud zum Informationsabend „Wahlfreiheit G8 – G9“ ins fränkische Roth / Felbinger: Wahlfreiheit ist wichtiger Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit

FREIE WÄHLER Landtagsfraktion lud zum Informationsabend „Wahlfreiheit G8 – G9“ ins fränkische Roth / Felbinger: Wahlfreiheit ist wichtiger Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit

von Frank Baranowski
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(LNP) Wenige Tage vor dem Start ihres Volksbegehrens zur Wahlfreiheit zwischen achtjährigem Gymnasium G8 und einem neuen G9 haben die FREIEN WÄHLER am Mittwoch zu einem Informationsabend ins fränkische Roth geladen. Fraktionschef Hubert Aiwanger sagte zum Auftakt, das Gymnasium in Bayern komme auch zehn Jahre nach seiner Einführung nicht zur Ruhe. „Viele G8-Schüler erleben extremen Lerndruck, haben keine Zeit mehr für Sport oder ein Ehrenamt. Deshalb wollen wir den Lernstoff wieder auf neun Jahre strecken.“ Die Staatsregierung habe den Vorschlag der FREIEN WÄHLER für ein neues G9 brüsk zurückgewiesen, während gleichzeitig die Anmeldezahlen an den Gymnasien im ländlichen Raum immer stärker rückläufig seien. „Wir müssen daher aufpassen, dass das Ansehen des Gymnasiums nicht dauerhaft Schaden nimmt und fordern jetzt Wahlfreiheit statt Spaenles Phantom namens Flexi-Jahr.“

Die Lehrerinnen und Lehrer im Freistaat hätten sich mit dem G8 zwar arrangiert – „glücklich sind die meisten damit nicht“, stellte Günther Felbinger, MdL und bildungspolitischer Fraktionssprecher, fest. So sei die Jugendarbeit seit Einführung des G8 um rund 60 Prozent zurückgegangen – aus purem Zeitmangel der Schüler. „Wahlfreiheit ist auch ein wichtiger Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit, sie stärkt die Eigenverantwortung der Betroffenen vor Ort. Ein neues G9 lässt Kindern genug Zeit zum Lernen, aber eben auch zum Spielen, zur Entspannung und zum Kindsein.“ In einem „G9 neu“ hätten die Schüler ca. 30 Pflichtwochenstunden, womit endlich auch wieder genug Zeit zum vertieften Lernen am Nachmittag bliebe, so Felbinger. „Warum schicken in Starnberg 80 Prozent der Eltern ihr Kind aufs Gymnasium, während es im ländlichen Raum Bayerns teils nicht einmal 25 Prozent sind?“, fragte Prof. Dr. Michael Piazolo, MdL und hochschulpolitischer Fraktionssprecher. Die Schülerinnen und Schüler verschiedener bayerischer Regionen seien schließlich nicht unterschiedlich intelligent. „Wir wollen erreichen, dass sich die Übertrittsquoten wieder einander annähern.“ Deshalb forderten die FREIEN WÄHLER „mehr Zeit zum Lernen, mehr Unabhängigkeit der Schulfamilie von Anweisungen des Kultusministeriums und mehr gezielte Förderung der Schülerinnen und Schüler innerhalb eines neuen G9.“

Dr. Knud Dittmann, Vorsitzender des Hessischen Philologenverbands e.V., berichtete, fast 50 Prozent der Gymnasien in Hessen hätten sich inzwischen für einen Wechsel zum G9 zum frühestmöglichen Zeitpunkt entschieden. Der Druck aus der Elternschaft sei gewaltig gewesen, das hessische Kultusministerium sei davon regelrecht überrannt worden. Am Ende würden in Hessen wohl nur wenige G8-Gymnasien verbleiben. Entscheidend sei, die positiven Aspekte des G8 beizubehalten, beispielsweise die Nachmittagsbetreuung. Aiwanger beschloss den Abend mit der Feststellung, entscheiden müssten „am Ende die Menschen, nicht einige wenige Verbandsspitzen. Und wer mag in einer Demokratie schon etwas gegen Wahlfreiheit einwenden? Eine freie Entscheidung zwischen G8 und neuem G9 werden wir nach der Landtagswahl entweder als Koalitionspartner in einer neuen Staatsregierung durchsetzen – oder das Volksbegehren aus der Opposition heraus voranbringen.“

Pressekontakt:
Der Pressesprecher der FREIE WÄHLER LANDTAGSFRAKTION im Bayerischen Landtag
Dirk Oberjasper, Maximilianeum, 81627 München
Tel.: +49 (0) 89 / 41 26 – 29 41, Dirk.Oberjasper@FW-Landtag.de

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