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19. Oktober 2024
Bayern

FREIE WÄHLER luden zum Parlamentarischen Abend „Schuld und Vertreibung – Versöhnung und Zukunft“ in den Bayerischen Landtag: Pohl: Der Schlüssel zur Versöhnung heißt Erinnerung

(LNP) Mehr als 200 Gäste sind am Mittwochabend der Einladung der FREIEN WÄHLER zum Parlamentarischen Abend „Schuld und Vertreibung – Versöhnung und Zukunft“ in den Bayerischen Landtag gefolgt. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Bernhard Pohl (Kaufbeuren) sagte zum Auftakt, es sei ihm bewusst, „wie schwer es für die Sudetendeutschen nach der Vertreibung war, sich in einer völlig neuen Umgebung zu integrieren und zugleich so entscheidend am Wiederaufbau der jungen Bundesrepublik mitzuwirken. Dies ist ein wichtiger Grund, warum die Werte Heimat, Regionen und Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse für uns FREIE WÄHLER ganz oben auf der politischen Agenda stehen.“

Fraktionschef Hubert Aiwanger appellierte, Ministerpräsident Horst Seehofer müsse seiner Ankündigung eines „Tages der Heimat“ als nationalem Gedenktag, bei dem auch Flucht und Vertreibung besonders gedacht werden könnte, nun Taten folgen lassen: „Die Zeit drängt, wir dürfen nicht warten, bis die letzten Zeitzeugen von uns gegangen sind. Nie wieder dürfen Vertreibung oder gar das Töten von Menschen nachträglich zum Recht erklärt werden.“ Die Zeitzeugen Erika Loudová, Dr. Gertrud Zasche, Dr. Toman Brod und Hans-Jürgen Peter berichteten anschließend über dramatische Szenen ihrer Flucht. „Es tut immer noch weh, auch wenn der Schmerz im Laufe der Zeit etwas nachlässt“, entgegnete Zasche auf die Frage Pohls, was sie bei ihrem ersten Besuch in der alten Heimat Gablonz Jahrze hnte nach ihrer Vertreibung empfunden habe.

Die anschließende Podiumsrunde „Versöhnung und Zukunft“ war sich darüber einig, dass die wichtigste Lehre aus Flucht und Vertreibung eine strikte Ablehnung von Krieg und Gewalt sei. Wer Geschichte verstehen und die richtigen Lehren aus ihr ziehen wolle, müsse sich mit Einzelschicksalen befassen, so der ehemalige Landtagspräsident Johann Böhm. Deshalb bewege ihn das Schicksal der Anne Frank bis auf den heutigen Tag. Gablonz‘ Oberbürgermeister Petr Beitl betonte, er sei froh, dass seine Kinder heute die Möglichkeit hätten, sich selbst ein unverfälschtes Bild von ihren europäischen Nachbarn zu machen – beispielsweise bei ihren Besuchen in Kaufbeuren. Dessen Oberbürgermeister Stefan Bosse bedauerte, er selbst habe im Geschichtsunterricht viel zu wenig über das Tabuthema Flucht und Vertreibung er fahren. In den vergangenen Jahren habe sich dies jedoch erfreulicherweise deutlich gebessert. Petr Louda, Stadtrat aus Gablonz a.d. Neiße, erinnerte an den vergangenes Jahr verstorbenen tschechischen Staatspräsidenten Václav Havel, der sehr viel Positives für die Aussöhnung zwischen Tschechen und Sudetendeutschen getan habe.

„Nicht weniger als 20 Millionen Menschen haben als Folge des Zweiten Weltkriegs ihre Heimat verloren“, so Dr. Hans Jürgen Fahn, MdL und Fraktionssprecher für Heimatvertriebene und Flüchtlingsfragen, in seinem Schlusswort. „Daher sollte das Sudetendeutsche Museum in München möglichst bald gebaut werden. Wir sind es diesen Menschen schuldig, uns im Bayerischen Landtag weiter nachdrücklich für einen nationalen Gedenktag gegen Flucht und Vertreibung einzusetzen. Dafür stehen die FREIEN WÄHLER, denn nur wer sich mit der Geschichte aufrichtig auseinandersetzt, kann die Zukunft für sich gewinnen.“

FREIE WÄHLER LANDTAGSFRAKTION
Dirk Oberjasper
Pressesprecher / Leiter der Pressestelle
Maximilianeum, Max-Planck-Str. 1
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