(LNP) Die noch bis Sonntag in Köln stattfindende „gamescome“ erweist sich wieder als großer Publikumsmagnet und eine der wichtigsten Spielemessen der Welt. Als Besucher der Messe und Teilnehmer des „gamescom congress“ hat sich auch in diesem Jahr der medienpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Thomas Nückel, ein persönliches Bild von den aktuellen Entwicklungen in der Spielebranche gemacht. „Ob für einfache Unterhaltung und Spaß oder auch die spielerische Vermittlung von Lerninhalten in der Bildung und gerade auch der Gesundheitswirtschaft, die Spielebranche überzeugt mit einer überwältigenden Vielfalt von Anwendungsmöglichkeiten.“
Das frühere „Schmuddelimage“ habe die Branche schon vor vielen Jahren ablegen können. „Auf der `gamescom´ hat die Spielebranche präsentieren können, dass sie einer der innovativsten und am schnellsten wachsenden Teile der Medienlandschaft sowie Unterhaltungsindustrie ist. Games sind nicht nur IT, sondern Kunst und Kulturgut, weil dort beispielsweise andere Welten kreiert werden. Mittelständisch strukturiert, verfügen die Betriebe über ein hohes Exportpotential“, sagt Thomas Nückel.
„Für die Spielebranche ist eine entsprechende Standortpolitik dringend notwendig“, betont der FDP-Medienexperte. Deutschland sei heute mehr Absatzland als Produktionsstandort. Die Wirtschaftsförderung der Länder tue sich noch mit den Geschäftsmodellen schwer. „Die Bedingungen müssen verbessert werden. Wir müssen die Entwicklung digitaler Spiele vorantreiben, damit wir im internationalen Wettbewerb nicht zurückfallen. Es bedarf einer international konkurrenzfähigen Förderung dieser Zukunftsbranche.“ Die Finanzierung (von der Idee bis zur Produktreife dauere es nicht selten bis zu drei Jahren) sei derzeit ein Problem, weil häufig bei den Banken noch das Verständnis für immaterielle Wirtschaftsgüter fehle.
Auch die Ausgestaltung von Berufsbildern sei vonnöten, denn es drohe Fachkräftemangel. Förderung sei zudem im Bereich Bildung und Ausbildung notwendig, wovon Startups und auch bereits jetzt viele arbeitsplatzschaffende Unternehmen profitieren würden. „Wir haben bei uns aber ebenso einen großen Bedarf an kompetenten Entwicklern. Die Rahmenbedingungen in Asien, Kanada oder auch Frankreich sind einfacher für Unternehmen, da dort an Hochschulen praxisnah ausgebildet wird. Hier ist auch das Land NRW gefordert.“ Die Vertreter der rot-grünen Landesregierung hätten jedoch am Rande der „gamescom“ leider mehr über die Gefahren als die Chancen der „Games“ gesprochen.
Wie wichtig die Liberalen die Bedeutung der Spielebranche nehmen, habe auch der erste Besuch eines Bundeswirtschaftsministers auf dem Branchentreff gezeigt. Nückel: „Philipp Rösler hat ein richtiges Zeichen gesetzt.“
Wibke Op den Akker
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