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21. November 2024
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Grünes Band Deutschland: Grenzen trennen, Natur verbindet!

Grünes Band Deutschland: Grenzen trennen, Natur verbindet!

(lnp) Grünes Band Deutschland: Grenzen trennen, Natur verbindet! Hubert Weiger und Kai Frobel mit dem Deutschen Umweltpreis 2017 ausgezeichnet.

Zur Verleihung des 25. Deutschen Umweltpreises der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an Hubert Weiger, Kai Frobel sowie Inge Sielmann für ihren Einsatz für das erste und größte gesamtdeutsche Naturschutzprojekt, dem „Grünen Band“, sagte Olaf Bandt, Bundesgeschäftsführer für Politik und Kommunikation beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):

„Wir gratulieren den Preisträgern zur Verleihung des Deutschen Umweltpreises. Diese Auszeichnung ist für uns alle eine große Ehre und Ansporn zugleich. Hubert Weiger und Kai Frobel sind zwei von vielen Naturfreunden, die sich im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) für das Grüne Band engagieren. Wir danken den beiden maßgeblichen Initiatoren des Grünen Bandes, wie auch allen anderen Unterstützerinnen und Unterstützern, für Ihre Arbeit und Ihren unermüdlichen Einsatz für diesen einzigartigen Rückzugsraum der Artenvielfalt, der zugleich Erinnerungslandschaft der jüngeren deutschen und europäischen Zeitgeschichte ist.

Wir haben uns seit 1989 – über die Jahrzehnte – hinweg in unserer Arbeit für eine grenzenlose Natur nicht beirren und uns nicht durch Rückschläge, wie der Privatisierung von Flächen des Grünen Bandes auf dem freien Grundstücksmarkt, entmutigen lassen. Der BUND hat dank zahlreicher Spenden inzwischen selbst 850 Hektar Fläche gesichert und das Projekt letztendlich zu dem gemacht, was es heute ist. Insbesondere dank des besonderen Einsatzes von Hubert Weiger, ist der BUND Akteur der ersten Stunde für das Grüne Band Europa, dessen Entwicklung und Erhaltung wir seit 2002 begleiten und maßgeblich vorantreiben.

Das Grüne Band gehört zum Nationalen Naturerbe Deutschlands. Die Bundesregierung führt es als Leuchtturmprojekt für den Schutz der Artenvielfalt und als Teil des nationalen Biotopverbunds im Bundesnaturschutzgesetz. Als herausragender Beitrag zur europäischen Grünen Infrastruktur muss das Grüne Band Deutschland mit Hilfe eines einmaligen Fonds von 30 Millionen Euro dauerhaft gesichert und als Nationales Naturmonument ausgewiesen werden. Die Bundesregierung muss sich zudem auch für eine umfassende Sicherung des europäischen Grünen Bandes und für seine Anerkennung als UNESCO Welterbe einsetzen.

Die Auszeichnung mit dem Deutschen Umweltpreis bestätigt viele Naturschützer den bisher einzig existierenden, nationalen Lebensraumverbund langfristig zu erhalten und zu sichern. Es gilt noch viele Lücken im Grünen Band zu schließen. Unser Einsatz jedenfalls geht weiter – für eine lebenswerte Umwelt und für eine intakte, artenreiche Natur.“

Weiterführende Informationen:
Lebenslauf von Prof. Dr. Hubert Weiger
Prof. Dr. Hubert Weiger ist seit 2007 Vorsitzender des BUND, und seit 2002 1. Vorsitzender des BUND Naturschutz (Landesverband des BUND in Bayern).
https://www.bund.net/ueber-uns/organisation/vorstand/vorsitzender/

Lebenslauf von Kai Frobel
Kai Frobel ist Naturschutzexperte beim BUND Bayern und „Vater“ des „Grünen Bandes“.
https://www.bund-naturschutz.de/natur-und-landschaft/gruenes-band/interview-mit-kai-frobel.html

Grünes Band:
Nach den ersten zaghaften Anfängen in den Jahren 1974 -1977 hat der BUND am 09. Dezember 1989 die offizielle Geburtsstunde des „Grünen Bandes“ gefeiert. Der Umweltverband hat mit dem „Grünen Band“ das erste, länderübergreifende Arten- und Biotopschutzprojekt in Deutschland ins Leben gerufen. Der Todestreifen entlang der früheren innerdeutschen Grenze ist seitdem zur Lebenslinie geworden und zu einem unersetzlichem Rückzugsgebiet und Wanderkorridor für bedrohte Tiere und Pflanzen. Im zweifelhaften Schutz der unmenschlichen Grenzanlagen mit Metallzäunen, Minen und Grenzpatrouillen hat die Natur die Atempause genutzt: Ein Stück unberührte „Wildnis“ konnte sich entwickeln, mit großartigen Altgrasfluren, Busch- und Waldparadiesen, Feuchtgebieten und blühenden Heiden.
Von der Ostsee bis ins sächsisch-bayerische Vogtland bei Hof zieht sich mitten durch Deutschland das 1.393 Kilometer lange „Grüne Band“, ein zusammenhängender Streifen wertvollster Biotope, zwischen 50 und 200 Meter breit. Es verbindet 146 verschiedene Biotoptypen und fast zwei Drittel der Flächen des Grünen Bandes sind gefährdete Lebensraumtypen nach der Roten Liste Deutschlands.

Weitere Informationen und eine Chronik finden Sie unter: www.bund.net/gruenes-band/

Grünes Band Europa:
Das europäische Grüne Band ist in vier Hauptregionen gegliedert: Fennoskandien (an der Grenze zwischen Norwegen, Finnland und Russland), Ostsee, Zentraleuropa und Balkan. Die Gesamtkoordination hat seit 2014 die European Green Belt Association e.V. übernommen, das BUND-Projektbüro Grünes Band hat den stellvertretenden Vorsitz.

Weitere Informationen über das Grüne Band Europa finden Sie unter:
www.europeangreenbelt.org

Quelle: Pressemitteilung BUND vom 29.10.2017.
Bildquelle: BUND e.V.

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