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Grüne fordern besseren Schutz von Patientendaten / Christine Kamm: „Für 1,5 Cent pro Datensatz werden PatentInnen verraten und verkauft“

(LNP) „Wo Missbrauch möglich ist, wird er auch geschehen.“ Zu diesem Schluss kommt die Datenschutzexpertin der Landtagsgrünen, Christine Kamm, angesichts des Skandals um die Weitergabe vertraulicher Patienteninformationen durch einen Dienstleister des Apothekerverbands. „Durch die Verknüpfung der Rezeptinformationen mit persönlichen Daten des Patienten in den Rechenzentren sind sensibelste persönliche Informationen bis hin zu kompletten Krankengeschichten der Öffentlichkeit preisgegeben“, klagt Christine Kamm. Der laxe Umgang der Apotheker mit den Patienteninformationen sei „eine Riesensauerei“. Für 1,5 Cent pro Datensatz würden die Betroffenen „vom Apothekerverband verraten und verkauft“.
 
Für Die Landtagsgrünen ist nun einerseits der Datenschutzbeauftragte für die Unternehmen in Bayern, Thomas Kranig (Ansbach) gefordert: „Er muss hier sofort einschreiten und diesem Gebaren Einhalt gebieten“, so Christine Kamm. Zum anderen sei es eine „zentrale politische Forderung, sensible Patientendaten besser zu verschlüsseln und logische Verknüpfungen über vernetzte Datenbanken zu unterbinden“. Schließlich stünden letztlich die ganz persönlichen Interessen der PatientInnen auf dem Spiel. Christine Kamm: „Welche Chance hat eine Person, deren chronische Krankheit über solche Kanäle öffentlich wird, noch auf dem Arbeitsmarkt? Wie können sich Ältere und chronisch Kranke gegenüber skrupellosen Geschäftemachern behaupten, die über Insiderinformationen verfügen? Hier ist Missbrauch Tür und Tor geöffnet!“

Holger Laschka,
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