(LNP) „In Deutschland leben etwa 1,2 Mio. Jugendliche, über die nur selten berichtet wird, über deren Probleme und Nöte die wenigsten Menschen informiert sind und die von einem großen Teil der Gesellschaft verleugnet, belächelt, offen diskriminiert oder schlicht totgeschwiegen werden: Lesbische und schwule Jugendliche“, so Lysanne Dobranz, Vorsitzende der Grünen Jugend Hessen, anlässlich des Coming Out Days am 11. Oktober. Die Grüne Jugend Hessen und die GRÜNE Landtagsfraktion rufen dazu auf, lesbische und schwule Jugendliche während der schwierigen Zeit des Coming Outs stärker zu unterstützen.
„Für viele ist der Tag ihres Coming Outs ein Tag, an den sie gerne zurück denken, weil damit eine große Last von ihnen abfiel. Sie haben erlebt, dass Familie und Freunde zu ihnen standen, manchmal sogar die Beziehungen zu ihnen besser, weil ehrlicher und offener, wurden“, beschreibt der lesben- und schwulenpolitische Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion, Kai Klose, das Thema. „Für viel zu viele andere ist dieser Tag aber auch mit Ablehnung verbunden, mit dem Bruch mit Familie und Freunden, mit dem Rauswurf von Zuhause oder dem Beginn von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt.“
„Für einen anderen Teil hat es diesen Tag noch gar nicht gegeben, weil sie erwarten abgelehnt zu werden oder weil sie selbst denken, dass sie falsch oder krank sind. Diesen Menschen möchte der Coming Out Day Mut machen!“ so Björn Leppich, Sprecher der Grünen Jugend Frankfurt. „Die Tatsache, dass der Hessische Landtag sich kürzlich bei den Opfern des §175 entschuldigt hat, macht Mut“, stellt Klose fest. „Allerdings ist es keineswegs so, dass – wie die hessische FDP meint – kein Handlungsbedarf mehr bestehe. Lesben und Schwule sind weiterhin benachteiligt, z.B. im Steuer- und Adoptionsrecht, aber auch aufgrund der fehlenden Rückwirkung im Landesrecht. Alles andere als Gleichberechtigung ist Diskriminierung.“
Die GRÜNE Jugend Hessen und die GRÜNE Landtagsfraktion unterstützen in diesem Zusammenhang Beratungsstellen und Jugendclubs, die schwulen und lesbischen Jugendlichen Orientierung geben und fordern eine vorurteilsfreie Sexualaufklärung in Schulen.
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