Startseite BundesländerMecklenburg-Vorpommern Grüne: Neuausrichtung der Flurneuordnung auf ökologische Ziele dringend erforderlich / Dr. Ursula Karlowski: „Flurneuordnung muss zur Flurbegrünung werden!“

Grüne: Neuausrichtung der Flurneuordnung auf ökologische Ziele dringend erforderlich / Dr. Ursula Karlowski: „Flurneuordnung muss zur Flurbegrünung werden!“

von Frank Baranowski
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(LNP) Aus Anlass der heutigen Landtagsdebatte zur Neuausrichtung der Flurneuordnung im ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommerns favorisiert die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eine integrative Politik, die Landwirtschaft, dörfliche Entwicklung und Naturschutz verbindet.

Dazu Dr. Ursula Karlowski, umwelt- und landwirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion:

„Nicht erst seit heute ist bekannt, dass die Fördermittel für die ländliche Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern seitens der EU in Zukunft stark reduziert werden. Über viele Jahre war unser Bundesland Höchstfördergebiet, wurden gewaltige Mittel investiert. Allein der im Rahmen der Flurneuordnung betriebene ländliche Wegebau verschlang mehrere Hundert Millionen Euro und führte zu starken Zielkonflikten mit Natur- und Denkmalschutz. Dass der Ausbau der Wege die Produktionskosten landwirtschaftlicher Betriebe senkt, ist eine bis heute unbelegte Behauptung. Dass der Bevölkerungsschwund auf dem Land mit dem unkoordinierten Bau teurer ländlicher Straßen nicht gebremst wurde, ist erwiesen. Wir plädieren deshalb für eine Neuausrichtung der Flurneuordnung auf einen Weg, der in der kommenden Förderperiode dazu führt, die landschaftliche Vielfalt zu bewahren.“

Nach Einschätzung der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat die Flurbereinigung der letzten Jahrzehnte Landschaften erzeugt, die mit Leitbildern einer auf Effektivität zielenden Landwirtschaft gesäubert und geordnet wurden. Gehölze wurden gerodet, Gewässer begradigt oder trockengelegt, Moore wurden ausgetrocknet und Feldwege asphaltiert. Dabei entstanden zum großen Teil monotone und verwechselbare Landschaften mit einheitlichen Dorfbildern und wenig Raum für die Natur. Das Typische, das kulturell Eigenständige der mecklenburgischen und vorpommerschen Landschaft ging dabei mehr und mehr verloren.

Heute vollzieht sich, verursacht durch versiegende Fördermittelströme ein Umdenken, das ermutigt und gefördert werden muss. Mit der neuen Förderperiode ab 2014 und der Neuauflage des landeseigenen Entwicklungsprogramms für ländliche Räume (EPLR) besteht aus Sicht von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Chance, Kurskorrekturen vorzunehmen und die Mittel für Zwecke zu konzentrieren, die nachweisbar der Allgemeinheit nützen. Dazu gehören zum Beispiel die Renaturierung von Gewässern, ökologisch nachhaltige Formen der Regenentwässerung und die Sanierung von landestypischen Kulturlandschaftselementen, wie Findlingsscheunen und Pflasterstraßen.

Dr. Ursula Karlowski von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Unser Leitbild lautet: Flurneuordnung muss zur Flurbegrünung werden!“

Weike H. Bandlow
Pressesprecherin
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Lennéstr. 1/Schloss
19053 Schwerin
T. 0385.5252452
F: 0385.5252460

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