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Gute Arbeit der Schulen in sozial benachteiligten Stadtteilen nicht zerstören

(LNP) Das neue Schuljahr führt zu erheblichen Einsparungen an vielen Hamburger Schulen. Dafür verantwortlich ist die Neuberechnung der Sozialindizes (Kess-Indizes) durch die Schulbehörde. Schülerinnen und Schüler an 19 Grundschulen sind davon besonders betroffen, weil sie in höhere KESS-Klassen umgestuft wurden und deshalb weniger Geld erhalten. Die ohnehin bereits schlechte Ausstattung mit Sonderpädagogen wird weiter reduziert. Das führt dazu, dass im Vergleich zum letzten Schuljahr fast die Hälfte der Stunden für Sprachförderung wegfällt, ohne dass sich der Bedarf geändert hätte. Im Schuljahr 2014/2015 werden an diesen Schulen zudem Klassen mit 21 bis 23 Kindern statt mit 17 bis 19 Kindern eingerichtet.

Die CDU-Bürgerschaftsfraktion hat sich dafür eingesetzt, dass sich die Bürgerschaft mit dem Thema befasst und fordert in einem Antrag (20/8503), einen Abgleich des neuen Sozialindexes mit den aktuellen Sozialraumdaten der betroffenen Stadtteile vorzunehmen und die Ressourcenzuweisung nach Einzelfallprüfung anzupassen.

Dazu erklärt Karin Prien, schulpolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion:

„Der von der CDU eingeführte KESS-Index hatte zum Ziel, Bildungsbenachteiligung auszugleichen und Schulen in sozial benachteiligten Stadtteilen besonders zu unterstützen. Es ist völlig unverständlich und unsozial, dass der SPD-Senat gerade die Schulen, die erfolgreiche Förderprojekte initiiert haben, jetzt kaputt sparen will. Langfristige Erfolge erfordern Nachhaltigkeit.

Wir appellieren an die Vernunft der SPD-Abgeordneten und hoffen auf einen breiten Konsens im Interesse der Schülerinnen und Schüler. Es wäre eine Ohrfeige für die betroffenen Schüler, Eltern und Lehrer, wenn Parteigrenzen die gute Arbeit der Schulen zunichtemachen würde.“

Hintergrund:

Der sogenannte KESS-Index bildet auf einer Skala von 1 bis 6 die soziale Lage der Schülerschaft einer Schule ab. Von der Einstufung auf dieser Skala hängt in starkem Maße die Personalausstattung der Schule ab. Im Einzelnen betroffen sind

– die Klassenfrequenzen an Grundschulen,
– die Zuweisung von Ressourcen für die Sprachförderung,
– der Ausgleich des Mehraufwands für die Durchführung des
– Vorstellungsverfahrens für Viereinhalbjährige,
– die Ganztagsberechnung an der Grundschule: Differenzierung der Bedarfsgrundlagen für die Betreuung und Unterrichtsversorgung sowie der Kostenerstattung an Dienstleister in Abhängigkeit vom Sozialindex,
– die Inklusion: Nach Sozialindex gestufte Zuweisung für sonderpädagogische Förderbedarfe und
– die Zuweisung von Ressourcen für die Schulbüros.

Julia Wagner
Pressesprecherin
CDU-Bürgerschaftsfraktion
Rathausmarkt 1
20095 Hamburg
Fon: 040/428 31 – 1367
Fax: 040/428 31 – 2603
E-Mail: julia.wagner@cdu-hamburg.de

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