Haseloff: Neumann-Becker gibt Stasi-Opfern eine Stimme
(lnp) Im April 2013 wurde Birgit Neumann-Becker zur neuen Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR ernannt. Heute wurde sie in einer Feierstunde in der Staatskanzlei offiziell in ihr Amt eingeführt. In seiner aktuellen Videobotschaft bezeichnete Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff die Berufung von Neumann-Becker als „sehr gute Entscheidung“. Sie gebe den Opfern eine Stimme und ihre Biographie qualifiziere sie in besonderer Weise für dieses Amt. Als Theologin und Verfolgte der Stasi könne „sie sich in die Einzelschicksale hineindenken“.
Die Arbeit der Stasi-Unterlagen-Behörde bleibe auch zukünftig sehr wichtig. Es gebe, so Haseloff, „ein wachsendes Bedürfnis der Menschen, ihre Akte einzusehen und die Mechanismen der Diktatur zu begreifen“. Ebenso bedeutsam sei die wissenschaftliche Beschäftigung mit der DDR. Nur eine gründliche Aufarbeitung könne das Systemimmanente der DDR sichtbar machen. Und sie sensibilisiere für die Werte der Demokratie. Denn Demokratie sei keine Selbstverständlichkeit. „Sie muss jeden Tag neu erarbeitet werden.“
Es dürfe keinen Schlussstrich geben, betonte Haseloff. Das Verdrängen der Vergangenheit stifte keinen dauerhaften Frieden. Vielmehr müssten die Menschen, die die Diktatur erlebt haben, ihre Erfahrungen weitergeben. Das setze eine „faire, differenzierte und wissenschaftlich begleitete Debatte“ voraus. Deshalb bedürfe es „einer hohen Kompetenz in der Behörde“. Mit der Ernennung von Neumann-Becker „haben wir den Anfangspunkt gesetzt.“
Dr. Georg Kötteritzsch
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