Startseite BundesländerHessen Heike Habermann: SPD unterstützt Resolution der Elternbeiräte / Landesregierung verweigert Verantwortung bei Schulsozialarbeit

Heike Habermann: SPD unterstützt Resolution der Elternbeiräte / Landesregierung verweigert Verantwortung bei Schulsozialarbeit

von Frank Baranowski
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(LNP) Die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Heike Habermann  hat die heute veröffentlichte Resolution der hessischen Kreis- und Elternbeiräte sowie des Landeselternbeirats begrüßt. „Wir stimmen mit den Forderungen überein, dass die vorhandene Schulsozialarbeit auch bei Kommunen im Schutzschirm bestehen bleibt, das Land die Schulträger finanziell so ausstatten muss, dass eine gleichmäßige und gerechte Verteilung an allen Schulen möglich ist und jede Schule dauerhaft mit ausgebildeten Schulsozialarbeitern auszurüsten ist“, sagte Habermann am Mittwoch in Wiesbaden.

Als „unausgegorene Effekthascherei“ bezeichnete Habermann dagegen das angekündigte Konzept des Kultusministeriums zur unterrichtsbegleitenden sozialpädagogischen Förderung an Schulen in Hessen. „Dieser Schnellschuss wird weiter verhindern, dass zwischen Land und Sozial- und Jugendhilfeträgern eine Kooperationsstruktur für die Schulen entwickelt wird, die die Schulen und ihre Schülerinnen und Schülern nachhaltig unterstützt. Ungeklärt ist nach wie vor, wie die Schul- und Jugendhilfeträger bei der Umsetzung eingebunden werden sollen. Wieder einmal müssen die Schulen die Verantwortung dafür übernehmen, dass eine solche dringend notwendige Kooperation entsteht“, sagte die Bildungsexpertin.

„Schulsozialarbeit leistet einen wichtigen Beitrag, um junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung im schulischen Raum zu fördern. Der Lernort Schule wird zum Lebensraum für Kinder und Jugendliche und somit zu einem grundlegenden Baustein ihrer psychosozialen Entwicklung. Diese Einschätzung vertrat die Landesregierung noch im Jahr 2009“, erläuterte Habermann. „Der ehemalige Kultusminister Banzer stellte klar, dass es sich bei der Schulsozialarbeit um eine gemeinsame Verantwortung von Land und Kommunen handelt, eine Auffassung, die die SPD ausdrücklich teile. Das jetzt angedachte Modell mache deutlich, dass eine solche finanzielle Gesamtverantwortung von Seiten des Landes nicht geplant sei. Vielmehr sollten die Schulen aus den zusätzlichen Lehrerstellen, die über die Grundunterrichtsversorgung hinaus zugewiesen würden, um Förderung und  Unterrichtsqualität zu verbessern, Sozialpädagogen einstellen, was formal bisher nur selbstständigen Schulen möglich sei.

Habermann kritisierte, dass für den dringend notwendigen Bereich keine zusätzlichen Mittel zur Verfügung gestellt und Schulsozialarbeit gemeinsam mit den Schul- und Jugendhilfeträgern Schritt für Schritt flächendeckend ausgebaut würde. „So bleibt von der Ankündigung, Schulsozialarbeit zu unterstützen einmal mehr ein unausgegorenes Konzept ohne zusätzliche Finanzierung und ohne Kooperationsstrukturen vor Ort. Die zusätzlichen Lehrerstunden werden den Schulen wieder entzogen, um Aufgaben zu finanzieren, vor denen das Land zurückscheue“, sagte die SPD-Politikerin.

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