(LNP) Am Dienstag, 4. September, übergaben der Hessische Landtagspräsident Norbert Kartmann, der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, Dr. Helmut Müller, und Wiesbadens Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Nickel eine Spende für drei neue Fenster der Marktkirche an die Vorsitzende des Kirchenvorstands der Evangelischen Marktkirchengemeinde, Dr. Margot Klee, und den Dekan Dr. Martin Mencke, sowie Pfarrer Dr. Holger Saal.
Der Landtag unterstützt, ebenso wie der Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Wiesbaden, den Neueinbau der Buntglasfenster mit jeweils 5.000 Euro.
Landtagspräsident Kartmann hob die guten nachbarschaftlichen Beziehungen zur Marktkirchengemeinde hervor und betonte, dass sich der Hessische Landtag mit Freude an der Spendenaktion beteilige. „Die Marktkirche befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Landtag, der traditionell zu Beginn einer neuen Legislaturperiode einen Gottesdienst in der Marktkirche feiert, deshalb liegt uns die Wiederherstellung der Kirchenfenster besonders am Herzen“, hob Kartmann hervor.
Stadtverordnetenvorsteher Nickel unterstrich, dass es für die Stadt Wiesbaden ein wichtiges Anliegen sei, der Marktkirche in ihrem 150jährigen Jubiläumsjahr eine Spende zukommen zu lassen, dies erfülle ihn mit einer großen, inneren Freude, so Nickel.
„Ich habe mein Büro im Rathaus extra so gewählt, dass ich auf die Marktkirche schauen kann. Jetzt habe ich noch mehr Freude daran, denn die neuen Fenster sind auf der Rathaus-Seite“, so Oberbürgermeister Dr. Müller.
Dr. Margot Klee und Dekan Dr. Martin Mencke ergänzten, dass die Fenster doppelglasig seien. Somit werden auf die äußeren Fenster verschiedene, wichtige Schriften kommen: das Grundgesetz und die Toleranzerklärung, die Schöpfung von Martin Luther und das Hohelied der Liebe. Die Fenster sollten somit auch die Verbundenheit der Kirche zu Stadt und Land darstellen.
Information:
Die Wiesbadener Marktkirche (1862) erhält zum 150-jährigen Jubiläumsjahr drei neue Glasfenster. Gestaltender Künstler ist der Wiesbadener Karl-Martin Hartmann, einer der renommiertesten deutschen Glaskünstler.
Die drei Fenster am Seitenschiff der Rathausseite sollen die im Krieg zerstörten Reformatorenfenster aus den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts ersetzen. Karl-Martin Hartmann will nichts Altes rekonstruieren, sondern mit seiner Kunst Zeitgenössisches für zukünftige Generationen schaffen. Im Innern werden für den Kirchenbesucher künftig drei Motive an den Fenstern leuchten: die verfremdete Darstellung eines Schwarzen Lochs im Weltall kombiniert mit einem Bild des Reformators Martin Luther; der Anfang des Genesis-Textes (die Schöpfung) aus der lateinischen Vulgata; schließlich grünes Laub mit einer großen roten Rose. Diesen Motiven im Innern entsprechen nach außen, acht Verse aus dem Buch Kohe-let (Prediger Salomo), sowie die Passage aus dem Korinther-Brief (1,13) über die Liebe und als Drittes der erste Artikel des Grundgesetzes mit dem Artikel 1 der Erklärung der Prinzipien und der Toleranz durch die UNESCO. Hergestellt werden die Fenster von Derix Glasstudios in Taunusstein.
Carola May
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