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Historisch wertvolle Amsinck-Villa retten und zur Kita umbauen

(LNP) Nach jahrelangem Leerstand kann die Amsinck-Villa in Lokstedt nun endlich saniert und wieder genutzt werden. Die historische Kaufmanns-Villa soll unter Beachtung des Denkmalschutzes zur Kita umgebaut werden. Mit einer halben Million Euro aus dem Sanierungsfonds Hamburg 2020 soll die Bürgerschaft auf Antrag der SPD-Fraktion dazu einen wesentlichen Beitrag leisten. Bereits Ende letzten Jahres hatte die Bezirksversammlung Eimsbüttel einstimmig 150.000 Euro für diesen Zweck bereitgestellt.

„Es war ein lang gehegter Wunsch in Lokstedt, die historisch wertvolle Bausubstanz zu erhalten und das Gebäude wieder zu nutzen. Eine Kita ist sehr willkommen, da im Stadtteil viele neue Wohnungen vor allem für Familien entstehen. Ich freue mich, dass dieser Wunsch in Erfüllung gehen wird“, sagt Monika Schaal, SPD-Wahlkreisabgeordnete für Lokstedt, Niendorf und Schnelsen.
 
Es besteht die Möglichkeit, dass SAGA/GWG die Immobilie von der Stadt kauft, saniert und entsprechend dem Beschluss der Bezirksversammlung Eimsbüttel vermietet. Als künftige Nutzerin ist die Rudolf-Ballin-Stiftung bereit, nach Sanierung und Umbau in dem Gebäude eine Kita für circa 80 Kinder (Krippe und Elementar) einzurichten. Die Ballin-Stiftung möchte mit Einrichtungen aus dem Stadtteil wie der Grundschule Hinter der Lieth und Gruppen aus dem Lokstedter Bürgerhaus kooperieren. „Für Kinder  ist es ideal, dass mitten im Grünen eine Kita entstehen wird. Alte Bäume, weite Wiesen, ein großer Spielplatz in der Nähe und vor der Tür ein Rodelberg für den Winter bieten alles, was Kinder brauchen“, betont Schaal.

Hintergrund
Die neoklassizistische Amsinck-Villa in Hamburg-Lokstedt wurde 1868 vom bekannten Rathaus-Architekten Martin Haller für den Hamburger Kaufmann Wilhelm Amsinck als Sommerresidenz errichtet. Die Villa befindet sich in dem 5,9 Hektar großen Amsinck-Park, der als Landschaftsgarten im englischen Stil 1868-1870 vom Gartenbauingenieur Friedrich Joachim Christian Jürgens angelegt wurde. Der Park wurde 1956 von der Stadt erworben und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Park und Villa stehen seit 1993 unter Denkmalschutz. Nachdem die Villa zunächst von einem Galeristen und dann von einer Agentur genutzt wurde und danach jahrelang leer stand, hatte sich die Kommunalpolitik intensiv darum bemüht, eine stadtteilverträgliche Nutzung zu finden, um den Verfall des historischen Gebäudes im Amsinck-Park zu stoppen. Das Interesse in der Nachbarschaft an Erhalt und Belebung des Gebäudes ist ungebrochen groß.

Am 21. Januar 2008 beschloss die Bezirksversammlung Eimsbüttel einstimmig (BV-Drucksache 0559/XVIII), dass das künftige Nutzungskonzept der Öffentlichkeit den Zugang zur Amsinck-Villa und zur Umgebung langfristig garantieren solle. Dieser Beschluss wurde 2010 (BV-Drucksache 1201/XVIII) und erneut im Oktober 2012 einstimmig bekräftigt. Seit 2008 bemühte sich die Finanzbehörde in Interessenbekundungs- und Ausschreibungsverfahren, einen neuen Nutzer für die Amsinck-Villa zu finden. Zwei von der Finanzbehörde favorisierte Bieter, stellten sich im Nachhinein als ungeeignet heraus. Die Bezirksversammlung Eimsbüttel hatte (BV-Drs. 0864/XIX) am 13. Dezember 2012 einstimmig beschlossen, bis zu 150.000 Euro für die Sanierung der Amsinck-Villa zur Verfügung zu stellen. Die Mittel sind reserviert bis zum 30. Juni 2013. Den Erhalt der Amsinck-Villa und die Realisierung des bezirklichen Nutzungskonzeptes will die SPD-Bürgerschaftsfraktion jetzt durch die Bereitstellung von Mitteln aus dem „Sanierungsfonds Hamburg 2020“ in Höhe von bis zu 500.000 Euro sicherstellen.

Claas Ricker
Pressesprecher
SPD-Bürgerschaftsfraktion
Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg
Telefon: (040) 4 28 31 – 1386
pressestelle@spd-fraktion.hamburg.de
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