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Hochschule Bayern im Dialog mit Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle

Hochschule Bayern im Dialog mit Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle

Hochschule Bayern im Dialog mit Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle

Bildungsgerechtigkeit und Exzellente Hochschulbildung für alle

(lnp) „Die hohe Durchlässigkeit des bayerischen Bildungssystems, und die damit verbundene Bildungsgerechtigkeit sind unsere gemeinsamen Ziele“, betont Prof. Dr. Michael Braun, Präsident der Technischen Hochschule Nürnberg und Vorsitzender von Hochschule Bayern beim Besuch von Dr. Ludwig Spaenle. Der Staatsminister, der seit September auch für Wissenschaft und Kunst verantwortlich zeichnet, nahm am 2. Dezember erstmals an einer Sitzung von Hochschule Bayern, dem Verbund der bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW), teil.

Die Hochschulpräsidentinnen und -präsidenten nutzten die Gelegenheit, Dr. Ludwig Spaenle die bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften und die Technischen Hochschulen vorzustellen. „Sie können stolz sein auf das, was sie geleistet haben“, lobt Dr. Ludwig Spaenle die Entwicklung der bayerischen HAW in Lehre, angewandter Forschung und Weiterbildung. „Kein anderer Hochschultyp bewältigt so vielfältige Kernaufgaben wie sie.“

Steigende Diversität der Studierenden

„Wir sind die Hochschulen des sozialen Aufstiegs“, sagt Prof. Dr. Michael Braun. Bereits heute studiert eine steigende Zahl von Personen ohne klassische Hochschulzugangsberechtigung – also Meister und beruflich Qualifizierte – an den HAW. Nach einer Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks entstammen zudem etwa 60% der bayerischen HAW-Studierenden einem nicht-akademischen Elternhaus. Neben ihnen im Hörsaal sitzen junge Abiturienten aus Akademikerfamilien sowie Kommilitonen mit Migrationshintergrund.

„Die Zusammensetzung der Studierenden in Alter, Herkunft und Bildungskarrieren wird immer heterogener. Und genau diese Mischung wollen wir auch, obwohl es mit einem deutlich erhöhten Betreuungsaufwand für die Hochschulen einhergeht“, betont Prof. Dr. Michael Braun. Um auf die Herausforderungen der steigenden Diversität reagieren zu können, benötigen die Hochschulen Freiräume bei der Gestaltung von Studienformaten und die entsprechende finanzielle Unterstützung.

Prof. Dr. Michael Braun mahnt: „Bildungsgerechtigkeit kostet. Passgenaue Lösungen für sich immer stärker individualisierende Bildungskarrieren gibt es nicht zum Nulltarif.“

Ausbau der Hochschulen – Bachelor, Master, Promotion

„Zur vollständigen Durchlässigkeit des Hochschulbildungssystems gehören neben einer ausreichenden Zahl an Bachelorstudienplätzen auch ausfinanzierte Masterstudienplätze an den HAW. Zudem darf für HAW-Absolventinnen und Absolventen nicht nach dem Master Schluss sein“, sagt Prof. Dr. Michael Braun. Zwar zählen die HAW aktuell bereits über 400 Doktoranden. An den Hochschulen ist derzeit allerdings nur die kooperative Promotion in Zusammenarbeit mit einer Universität möglich. Die Suche nach universitären Betreuern gestaltet sich für HAW-Absolventinnen und Absolventen mitunter schwierig.

„Über ein eigenständiges, qualitätsgesichertes Promotionsmodell für HAW sollte daher nicht nur in Schleswig-Holstein diskutiert werden“, äußert sich Prof. Dr. Michael Braun. „Dies bedeutet aber nicht, dass die HAW zu Universitäten werden möchten. Mit ihrem klarem Profil, der großen Kompetenz in der anwendungsbezogenen Forschung und Entwicklung in Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen sowie der praxisorientierten, exzellenten Lehre, möchten die bayerischen HAW auch weiterhin deutlich unterscheidbar bleiben.“

Spaenle betonte: „Selbstverständlich sollen Absolventen der Hochschulen für angewandte Wissenschaften promovieren können.“ Aktuell sei entscheidend, die mit der kooperativen Promotion geschaffenen Möglichkeiten auch auszuschöpfen. „Was wir jetzt brauchen sind mehr Graduiertenkollegs und Promotionsstudiengänge in denen Professoren von Unis und Hochschulen für angewandte Wissenschaften eng zusammenarbeiten und die Promovierenden so von den spezifischen Stärken beider Hochschultypen profitieren können.“

Michaela Biermayer, M.A.
Referentin
Hochschule Bayern e.V.
Hopfenstraße 4
80335 München
michaela.biermayer@hochschule-bayern.de
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Bildquelle: pixabay.com

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