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Hochwasserschutz: Gegen Fluten helfen nicht nur Mauern

SPD-Fraktion fordert Fonds zur Entschädigung für land- und forstwirtschaftliche Flächen

(LNP) Dr. Liane Deicke, umweltpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, erklärt anlässlich der Pressekonferenz der Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz zum Hochwasserschutz: „Die heute in Dresden vorgestellten Forderungen der Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz unterstütze ich ausdrücklich. Gerade das letzte Hochwasser im Juni hat uns wieder einmal drastisch vor Augen geführt: Gegen Fluten helfen nicht nur Mauern. So wichtig und nützlich sie an bestimmten Stellen zur Abwendung von Gefahren sind, können sie kein Allheilmittel sein.

Unter Hochwasserschutz wurden in Sachsen in den vergangenen Jahren vorrangig technische Baumaßnahmen verstanden. Der natürliche Hochwasserschutz kam hingegen deutlich zu kurz. Die natürlichen Überschwemmungsflächen sind im Laufe der historischen Entwicklung an Elbe und Mulde um 50 bis 70 Prozent eingeschränkt worden. Durch Baumaßnahmen, Grünlandumbruch und Bodenverdichtung wurde den Flüssen so ein großer Teil der natürlichen, ursprünglichen Überschwemmungsflächen genommen. Jetzt ist es an der Zeit, den technisch-baulichen und natürlichen Hochwasserschutz in eine sinnvolle und wirkungsvolle Balance zu bringen. Dabei muss der natürliche Hochwasserschutz nicht nur an Elbe und Mulde erfolgen, sondern auch an kleineren Flüssen umgesetzt werden.

Natürlicher Hochwasserschutz lässt sich nicht ohne das Einvernehmen mit den forst- und landwirtschaftlichen Nutzern und Eigentümern der nötigen Flächen machen. Ich fordere daher die Staatsregierung auf, jetzt den Dialog mit den Eigentümern und Nutzern der Flächen aufzunehmen und mit ihnen Möglichkeiten des natürlichen Hochwasserschutzes auszuloten. Die Einrichtung eines Fonds zur Entschädigung für land- und forstwirtschaftliche Flächen ist in diesem Zusammenhang unerlässlich.“

Arne Grimm
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Pressesprecher
SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden
Tel.: 0351/493 5706
Fax:  0351/493 5456

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