(LNP) Zwei neue ambulante Kinderpalliativteams in Schwaben und der Oberpfalz werden sich ab kommendem Jahr um schwerstkranke Kinder kümmern. Das gab der Bayerische Gesundheitsminister Dr. Marcel Huber heute beim zweiten Bayerischen Palliativforum in München bekannt. „Schwerstkranke Kinder und Jugendliche brauchen besondere Fürsorge. Ihr innigster Wunsch ist es, möglichst viel Zeit zu Hause zu verbringen. Dieser Wunsch kann künftig häufiger erfüllt werden“, so Huber. Die beiden Palliativteams werden in Amberg und Augsburg/Neuburg a.D. stationiert und sich von dort aus um die Patienten kümmern. Bisher gibt es zwei Teams: eines in München für Oberbayern sowie eines in Nürnberg-Erlangen für Mittel- und Oberfranken. Insgesamt geplant sind bayernweit sechs Teams. Kinderpalliativteams sind das Herzstück des bundesweit ersten Konzepts zur Palliativversorgung von Kindern und Jugendlichen im Freistaat. Sie bestehen aus speziell ausgebildeten Kinderärzten, Pflegekräften sowie psychosozialen Mitarbeitern und arbeiten eng mit den Ärzten, Kliniken, Pflegediensten und Hospizvereinen vor Ort zusammen. „Bayern ist Vorreiter in der Kinderpalliativversorgung. Menschlichkeit in der Medizin ist das Leitmotiv der Akteuren im Gesundheitswesen im Freistaat“, so Huber. Seit 2010 erhalten Kinderpalliativteams eine Anschubfinanzierung in Höhe von bis zu 15.000 Euro vom Bayerischen Gesundheitsministerium. Huber: „Diese Anschubfinanzierung ist bundesweit einmalig. Die Förderung wird es auch im kommenden Jahr geben.“ Ein weiterer Baustein des Kinderpalliativkonzepts ist eine spezielle Kinderstation am Universitätsklinikum Großhadern, die die jungen Patienten in schwersten Krankheitskrisen stationär aufnehmen soll. Das Gesundheitsministerium wird sich mit 100.000 Euro an der Ausstattung der Familienzimmer beteiligen.
Insgesamt leiden in Bayern etwa 2.700 Kinder und Jugendliche an lebensbedrohlichen Erkrankungen. Jedes Jahr sterben deshalb rund 600 Kinder. Ziel des Palliativforums ist es, die ambulante Versorgung von schwerstkranken Kindern und Jugendlichen weiter zu verbessern und die Zusammenarbeit der Akteure in der Palliativ- und Hospizversorgung und Vertretern der Krankenkassen zu intensivieren.
Informationen gibt es auch im Internet unter www.gesundheit.bayern.de
Quelle: Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit