Bildungssprecher Güll: CSU und FDP finanzieren lieber Schulbauten ab, statt deutlich mehr Geld in die Inklusion zu geben
(lnp) „Dass Bayern bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention nicht wirklich vom Fleck kommt und bei der Inklusion vor allem im allgemeinen Schulbereich hinterherhinkt, hat ganz viel mit den fehlenden Finanzmitteln zu tun“, kommentiert der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Bayern, Martin Güll, die jüngsten Ergebnisse der Bertelsmann-Studie. „Die Grundschulen pfeifen schon ohne Inklusion aus dem letzten Loch, weil ihnen an allen Ecken und Enden Personal fehlt, und den weiterführenden Schulen geht es nicht anders!“
Der SPD-Bildungssprecher fordert deshalb, aus dem „warmen Steuerregen“ im Zuge des Bildungsfinanzierungsgesetzes einen wirklichen „Aufschlag für die Inklusion“ zu machen: „Eltern werden ihre Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf erst dann in die Grundschulen schicken, wenn dort ausreichend individuelle Förderung mit Fachpersonal garantiert ist. Da sind andere Bundesländer ganz anders unterwegs“, stellt Güll klar. Inklusion könne nur gelingen, wenn die Schulen die Freiheit bekämen, ausreichend Lehrerstunden anfordern zu können. „Eine inklusive Klasse braucht Sonderpädagogen und über weite Strecken eine Doppelbesetzung. Das ist mit den lächerlichen zweimal hundert Planstellen für alle Schulen im Doppelhaushalt nicht zu machen.“ Güll ist überzeugt: „Wenn die Schulen pädagogisch und personell gut vorbereitet sind, wird auch in Bayern die Umsetzung der Inklusion schneller gelingen!“
Die Nachtragshaushaltsverhandlungen, die das Bildungsfinanzierungsgesetz im Zuge der Abschaffung der Studiengebühren jetzt notwendig machten, böten eine gute Chance, bei der Verteilung der Gelder andere Akzente zu setzen. „Die CSU/FDP finanziert aber lieber private Schulbauten ab, statt deutlich mehr Geld in die Inklusion zu geben“, so Güll.
Quelle: SPD-Landtagsfraktion im Bayerischer Landtag
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