(LNP) Im Herbst will das Innenministerium ein erstes Eckpunktepapier für ein umfassendes Konzept zur Sicherstellung des flächendeckenden Brandschutzes vorlegen. Auf dieser Grundlage wird dann im Anschluss eine Gesetzesnovelle erarbeitet. Dies kündigte Innenminister Lorenz Caffier heute anlässlich des 20jährigen Jubiläums der Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz (LSBK) in Malchow an.
„Häufig kann wegen der zunehmenden Anzahl von Berufspendlern während des Tages die Einsatzbereitschaft von Feuerwehren nicht mehr gewährleistet werden. Hinzu kommt die demografische Entwicklung in unserer Gesellschaft. Die Landesregierung muss die richtigen Rahmenbedingungen dafür schaffen, damit unsere Feuerwehren auch in Zukunft einsatzfähig sind“, sagte der Minister in Malchow. „Daher werden wir unser Brandschutzgesetz anpassen müssen. Vor diesem Hintergrund wurden die Landkreise gebeten, eine Bewertung zur Gewährleistung des Brandschutzes und zur Einsatzfähigkeit der Feuerwehren in ihren Amtsbereichen abzugeben.“
Die landesweite Brand- und Hilfeleistungsstatistik des letzten Jahres zeigt, dass ohne die rund 27.000 Angehörigen in den sechs Berufsfeuerwehren und 1.018 Freiwilligen Feuerwehren die öffentliche Sicherheit im Bereich der Gefahrenabwehr nicht gewährleistet wäre. Zu rund 15.200 Brand- und Hilfeleistungseinsätzen sind die Feuerwehren ausgerückt, 75.387 Einsätze wurden insgesamt geleistet. Wenn man dazu noch die Zahl von 1.228 Menschen nimmt, die aus akuten Notlagen gerettet wurden, dann wird die große Bedeutung der Wehren deutlich.
„All dies wäre ohne eine fundierte Aus- und Fortbildung nicht möglich“, würdigte der Minister die Arbeit der Landesschule. Viel hat sich in den zurückliegenden Jahren in dem Objekt am Fleesensee getan. Nicht nur die Qualität der Aus- und Fortbildung, auch die Ausstattung der Lehrbereiche und der Wohnunterkünfte ist deutlich verbessert worden.“
Seit 1995 wurden rund 8 Mio. EUR investiert, wobei die größeren Baumaßnahmen zwischen den Jahren 2001 und 2012 umgesetzt wurden. Minister Caffier nannte beispielhaft das Brandübungshaus, das Ende 2007 zur Nutzung übergeben wurde und in dem nahezu reale Bedingungen bei einem gefährlichen Brand nachgestellt werden können.
Damals wie heute ist die Ausbildung von Gruppenführern der Freiwilligen Feuerwehren ein besonderer Schwerpunkt in der Landesschule in Malchow. Die Ausbildung befähigt zur Führung der Besatzung eines Feuerwehrfahrzeuges und ist Voraussetzung für alle weiteren Führungs- und Ausbilderlehrgänge, denn auch Ausbilder für die örtlichen Feuerwehren werden hier in Malchow qualifiziert. Ebenso absolvieren die Dienstanfänger der Berufsfeuerwehren hier ihre feuerwehrtechnische Grundausbildung. Hinzu kommen Ausbildungsangebote für Spezialisten der Feuerwehren und des Katastrophenschutzes z.B. in der Bekämpfung von Unfällen mit Gefahrstoffen. Eine Besonderheit im Jahr 2011 war die Ausbildung von Multiplikatoren für den Digitalfunk.
„Unsere sich schnell verändernde Gesellschaft stellt die Feuerwehren vor immer neue Aufgaben. Das Land stellt sich dieser Herausforderung und wird die Landesschule zu einem Kompetenzzentrum für Brand- und Katstrophenschutz weiter entwickeln“, so Minister Caffier.
Quelle: regierung-mv.de