(LNP) Das Maximilianeum, Sitz des bayerischen Parlaments, rüstet sich für den Wahlabend am 15. September 2013. Das Interesse der Medien ist riesig: 1 100 Journalisten von Fernseh- und Rundfunkanstalten, Nachrichtenagenturen, Zeitungen, Zeitschriften und Online-Diensten haben sich akkreditiert. 22 Fernsehsender berichten live, darunter Teams aus der gesamten Bundesrepublik, aus Österreich, der Schweiz, Italien, Tschechien, Polen, Spanien, Japan und der Türkei. Die TV-Station Al Jazeera mit Sitz in Katar schickt erstmals ein Kamerateam zu Landtagswahlen in Bayern, ebenso Bloomberg Television aus den USA. Die französische Tageszeitung Le Monde bietet ihren Deutschlandkorrespondenten auf. Vertreter der fünf Fraktionen im Bayerischen Landtag veranstalten ihre Wahlpartys in den verschiedenen Räumen, haben Gäste eingeladen, mit denen sie auf die Ergebnisse warten.
Das internationale Medieninteresse setzt eine logistische Meisterleistung voraus. Scharen von Helfern bauen Säle, Gänge und Foyers im Maximilianeum in Studios um. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landtagsamtes räumen ihre Büros, die vorübergehend zu Redaktionen werden. Rund tausend Stühle und Tische wurden ausgelagert, um für den Besucher- und Medienansturm Platz zu schaffen. Tausend Quadratmeter Schutzböden bewahren das Parkett in den historischen Räumen vor größeren Schäden.
Für zusätzliche Strom- und Netzwerkanbindungen wurden über 35 Kilometer Kabel provisorisch in das Landtagsgebäude verlegt. Arbeiter haben Schächte in die meterdicken Mauern und Decken des historischen Bauwerks gebohrt. Hier verlaufen jetzt die Kabelstränge von den Übertragungswägen zu den Studios, müssen nicht mehr über Fenster und Türen geführt werden. „Wir erfüllen damit die Brandschutzauflagen und haben eine Lösung für die Zukunft. Die Schächte können wir für alle großen Veranstaltungen und Ereignisse nutzen“, betont Einsatzleiter Josef Reimer. 50 Rüst- und Übertragungswägen postieren sich bis zum Wahlsonntag im Nordhof, auf der Westauffahrt sowie in den Park- und Gartenanlagen des Maximilianeums. Um alle Großfahrzeuge unterzubringen, mussten weitere Flächen in umliegenden Straßen angemietet werden.
Landeswahlleiter Karlheinz Anding und sein Team vom Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung haben ihre Rechner bereits im Maximilianeum aufgebaut. Hier laufen am Wahlabend die Ergebnisse der jeweils frisch ausgezählten Stimm- und Wahlkreise ein. Auch die Meinungsforscher von „infratest dimap“ und der „Forschungsgruppe Wahlen“ liefern ihre Prognosen, Hochrechnungen und Analysen direkt aus dem Maximilianeum. Der Countdown läuft.
Heidi Wolf
Pressesprecherin
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