(LNP) Das Verkehrsbündnis „Allianz pro Schiene“ hat in einem aktuell vorgelegten „Bundesländerindex Mobilität“ den geplanten Abbau des Schienennetzes in Mecklenburg-Vorpommern kritisiert. Jutta Gerkan, wirtschaftspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, kommentiert die wesentlichen Ergebnisse dieser Mobilitätsstudie:
„Die Studie zeigt deutlich, dass die Landesregierung dem Erhalt und dem Ausbau des Schienennetzes nicht die notwendige Aufmerksamkeit widmet und zu viel Kraft in den Bau neuer Straßen investiert. Noch immer verfolgt sie Pläne, das Schienennetz auszudünnen. Ich würde begrüßen, wenn Minister Schlotmann den aktuellen Ländervergleich zum Anlass nehmen würde, den Landesverkehrsplan zugunsten der Bahnverbindungen zu überarbeiten. Der zunehmenden Entleerung der ländlichen Räume begegnen wir nicht, indem wir die Mobilität von großen Teilen der Bevölkerung einschränken. Insbesondere umweltbewusst Reisende, Familien mit Kindern, Touristen, Senioren, Schüler und Auszubildende würden durch die Einschränkungen des Bahnverkehrs benachteiligt. Dies werden wir nicht hinnehmen.“
Zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2012 plant das Verkehrsministerium Mecklenburg-Vorpommern aus Kostengründen Einschränkungen und Schließungen von Teilen des Streckennetzes der Bahn. Dies träfe insbesondere die ländlichen Regionen, wie beispielsweise die Mecklenburgische Seenplatte. Hier stehen die Verbindungen Neustrelitz – Mirow und Neustrelitz – Hagenow auf der Streichliste. Inzwischen hat sich in den Regionen der Widerstand gegen die Kürzungspläne formiert. So wurde eine Bürgerinitiative „Pro Schiene Mecklenburgische Seenplatte“ gegründet, die mit Unterstützung der GRÜNEN Landtagsfraktion rund 12.000 Unterschriften gegen die Kürzungspläne sammelte und an Ministerpräsident Sellering übergab. Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN unterstützt darüber hinaus eine Online-Petition unter dem Titel „Unsere Bahn soll weiterfahren“, mit denen sich derzeit Bürgerinnen und Bürger aus Mecklenburg-Vorpommern gegen die Kürzungspläne wenden können. Ein Antrag der BÜNDNISGRÜNEN Fraktion im Mai 2012, mit dem ein moderner Personennahverkehr als Bestandteil der öffentlichen Daseinsfürsorge durch einen Landesnahverkehrsplan gefördert werden sollte, wurde durch die Regierungskoalition aus SPD und CDU abgelehnt.
„Die Landesregierung und die Regierungskoalition erkennen noch nicht, dass wir einen ökologisch nachhaltigen Tourismus und einen Anschluss der ländlichen Regionen nur erhalten, wenn wir das umweltfreundliche Verkehrsmittel Bahn fördern, statt aus ökonomischen Erwägungen, die im Straßensektor niemals eine Rolle spielen, das Schienennetz abzubauen“, so Jutta Gerkan abschließend.
Weike H. Bandlow
Pressesprecherin
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