(LNP) Die Situation sächsischer Tierheime hat sich in den vergangenen Jahren weiter verschärft, wie mir bei Besuchen die Betreiber immer wieder schilderten. Während die Tierschützer bis an die Grenze ihrer Belastbarkeit gehen, kommt die öffentliche Hand z. T. nicht einmal ihrer Verpflichtung zur Finanzierung der Fundtierversorgung nach. Die Kommunen nehmen zwar 80% der Leistungen in Anspruch, kommen aber nur für ca. 25% der Kosten auf. Infolge dieser Unterfinanzierung kommt es zu Existenzgefährdungen, wie z. B. bei der Katzenhilfe in Hoyerswerda, die ich im Juni besuchte. Sie ist ein besonders prekärer Fall, aber leider keine Ausnahme.
Doch die Staatsregierung stellt sich taub und blind, wenn die Probleme geschildert und Vorschläge zur Abhilfe unterbreitet werden. Dies wurde besonders deutlich, als ich am 12. Juli den Antrag der LINKEN „Maßnahmen zur Verbesserung der derzeitigen Situation im Bereich des Tierschutzes und der Tierheime in Sachsen ergreifen!“ im Landtag erläuterte. Der CDU-Politiker Alexander Krauß war sich nicht zu schade zu behaupten, dass der Tierschutz in Sachsen in guten Händen sei und die CDU den Antrag ablehnen werde.
Die vor einem Jahr von Vertretern des Sozialministeriums und des Sächsischen Städte- und Gemeindetages erarbeiteten unverbindlichen Empfehlungen zum Umgang mit Fundtieren im Freistaat Sachsen, wurden von CDU und FDP gefeiert, haben nach Aussage der Tierschützer jedoch keinerlei positive Wirkung hinterlassen. Es ist höchste Zeit, die Nöte der Tierheime ernst zu nehmen und die Finanzierung auf verlässliche finanzielle Füße zu stelle, um ein Sterben der Tierheime zu verhindern.
Pressesprecher der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag: Marcel Braumann