Startseite BundesländerBrandenburg Konversion aus Verantwortung für Mensch und Natur / Heute Auftaktveranstaltung in Fürstenwalde für den „Konversionssommer 2013“

Konversion aus Verantwortung für Mensch und Natur / Heute Auftaktveranstaltung in Fürstenwalde für den „Konversionssommer 2013“

von Frank Baranowski
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(LNP) Fürstenwalde. Wirtschafts- und Europaminister Ralf Christoffers hat an den Bund appelliert, „bei dem von ihm initiierten Konversionsprozess seiner strukturpolitischen Verantwortung gegenüber den Ländern und Kommunen gerecht zu werden“. Anlässlich der heutigen Eröffnung des Konversionssommers in Fürstenwalde betonte der Minister, dass in Brandenburg durch erfolgreiche Konversionsarbeit viel erreicht worden sei, dass aber nicht zuletzt die Folgen der Bundeswehrstrukturreform „weitere gemeinsame Anstrengungen erfordern“.

Von den rund 100.000 Hektar, die Brandenburg 1994 vom Bund übernommen hat, wurden inzwischen rund 93 Prozent in eine zivile Nutzung überführt. Auf diesen Flächen sind durch Konversion u. a. Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energien, Technologie-, Gründer- und Behördenzentren sowie Hochschulen, Wohnraum und zivile Heilstätten entstanden, ebenso Natur- und Landschaftsschutzgebiete mit munitionsberäumten Wegen zum Wandern und Rad fahren. Bedrohungen der Umwelt als Folge militärischer Hinterlassenschaften wurden beseitigt, viel wurde bei der Sanierung von Boden und Grundwasser sowie beim Abriss maroder Militärbauten erreicht. „Dies war möglich, weil Mittel der Europäischen Union, des Landes, des Bundes und der Kommunen koordiniert eingesetzt wurden“, hob der Minister hervor. In der bis Jahresende laufenden EU-Förderperiode hätten für die Umwandlung ehemaliger Militärflächen in Brandenburg 21 Millionen Euro zur Verfügung gestanden. „Diese sind inzwischen fast vollständig in Projekten gebunden.“

Noch sei die Konversion in Brandenburg nicht abgeschlossen, machte der Minister deutlich. Eine langfristige Konversionsaufgabe stelle die Kyritz-Ruppiner Heide dar. Für die Gestaltung des 14.000 Hektar großen ehemaligen Bombodroms hatte das Wirtschafts- und Europaministerium eine Entwicklungskonzeption finanziert. Wesentliches Ergebnis des Konzepts ist, dass der Entwicklung von Naturtourismus, Naturerleben und Umweltbildung auf dem Areal besondere Bedeutung beigemessen wird. Im Umfeld seien bereits vielfältige touristische Nutzungen vorhanden – die aus Sicht der Kommunen vor Ort auch gegen eine Ausweisung von Windeignungsgebieten in der Heide sprächen.

Anders auf dem ehemaligen Flugplatz Sperenberg und dem früheren Schießplatz Kummersdorf-Gut. Die etwa 3400 Hektar große Liegenschaft der ehemaligen Westgruppe der Truppen (WGT) war im Frühjahr 2012 in Landeseigentum übernommen worden. Auf Teilflächen ist beabsichtigt, Anlagen zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien zu bauen, soweit dies aus denkmalschutz-, naturschutz- sowie planungsrechtlicher Sicht zulässig ist.

Zur Information:

Das Motto des diesjährigen Konversionssommers lautet „Konversion aus Verantwortung für Mensch und Natur“. Die vom Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten initiierte und von FOKUS, dem „Forum für Konversion und Stadtentwicklung“, fortgesetzte Veranstaltungsreihe Konversionssommer hat sich mit ihren zahlreichen Podiumsdiskussionen, Fachvorträgen, Workshops, Ausstellungen und Exkursionen als Impuls gebende Kommunikationsplattform profiliert. FOKUS ist ein kommunales Netzwerk und wurde 1997 gegründet. Zu FOKUS gehören 19 brandenburgische Gemeinden. Außerdem begleiten von Beginn an die Projektgruppe Konversion der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) in Cottbus sowie das Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS) in Erkner die Arbeit von FOKUS wissenschaftlich und fachlich.

Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten
des Landes Brandenburg
Pressestelle
0331/866-1505
www.mwe.brandenburg.de

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