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Langfriststudie zur Entwicklung der Energieversorgung in Bayern bis 2050

Langfriststudie zur Entwicklung der Energieversorgung in Bayern bis 2050

Langfriststudie zur Entwicklung der Energieversorgung in Bayern bis 2050

 Zeil: „Bayern braucht sichere Stromversorgung“

(LNP) Das Bayerische Wirtschaftsministerium hat heute das wissenschaftliche Gutachten ‚Energieszenarien Bayern 2050’ veröffentlicht. Die vom Leipziger Institut für Energie und der EEFA GmbH erarbeitete Studie nimmt auf Basis der aktuellen Rahmenbedingungen und absehbaren Entwicklungen eine Abschätzung der künftigen energetischen Entwicklung Bayerns vor. „Kein Gutachten ermöglicht einen sicheren Blick in die Zukunft. Aber es hilft, die Gestaltung unserer Energiepolitik auf realistische Grundlagen zu stellen“, betont Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Martin Zeil.

Energieversorgung in Bayern sichern

Eine wichtige Erkenntnis des Gutachtens sei, dass zwar der Gesamtenergieverbrauch im Freistaat bis zur Mitte des Jahrhunderts um etwa ein Drittel zurück gehen werde, der Strombedarf aber in Folge zunehmender Anwendungen, zum Beispiel in der Informations- und Kommunikationstechnik oder Mobilität, um etwa zehn bis zwanzig Prozent zunehmen werde – und das trotz erheblicher Effizienzfortschritte. Zeil hebt hervor: „Das Gutachten weist eindrucksvoll nach, dass man die durch den Kernenergieausstieg entstehende Stromlücke nicht einfach ‚wegsparen’ kann. Der Wirtschaftsstandort Bayern braucht auch in Zukunft eine ausreichende und sichere Stromversorgung.“

Versorgungssicherheit in Bayern gewärleisten

Aus dem Gutachten ergebe sich, dass das massive Defizit an gesicherter Kraftwerksleistung unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen schon mittelfristig die Versorgungssicherheit in Bayern gefährde, wenn nicht gegengesteuert werde. Da Sonne und Wind nicht jederzeit zur Verfügung stünden, könnten sie nicht zur gesicherten Leistungsbereitstellung beitragen. „Hier helfen nur flexibel einsetzbare Erzeugungskapazitäten wie Gaskraftwerke“, erklärt der Energieminister und bekräftigt seine wiederholt an die Adresse der Bundesregierung gerichtete Forderung, hierfür so bald wie möglich ein geeignetes Anreizsystem zu schaffen – Stichwort Kapazitätsmechanismen.

Gleichzeitig warnt Zeil vor unrealistischen Autarkiebestrebungen:

„Für ein hochentwickeltes Industrieland wie Bayern ist Energieautarkie, insbesondere in der Stromversorgung, blanker Unsinn. Unsere hohe Versorgungssicherheit beruht wesentlich auf der Einbindung Bayerns in das europäische Stromnetz. Denn im weiträumigen Verbund ist es leichter möglich, Stromnachfrage und -angebot jederzeit im Gleichgewicht zu halten. Wenn wir die erneuerbaren Energien verstärkt nutzen und gleichzeitig eine sichere Stromversorgung erhalten wollen, brauchen wir daher beides: neue flexible Kraftwerkskapazitäten und einen Ausbau der Stromnetze.“

Ein vernünftiger Stromaustausch über Länder- und Staatsgrenzen hinweg sei ökonomisch und versorgungstechnisch geboten. „Windstromimport aus Norddeutschland wird zur künftigen bayerischen Stromversorgung genauso gehören wie die Nutzung österreichischer Pumpspeicherkraftwerke“, ergänzt der Minister.

Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie
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Tel.: 089/2162-2290, Fax: 089/2162-2614
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Bildquelle: pixabay.com

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