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Linksfraktion: Würdevolles humanes Sterben ermöglichen

von Frank Baranowski
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Sterbehilfe gesetzlich neu regeln

(LNP) Die Linksfraktion im Saarländischen Landtag fordert einen schnelleren Ausbau palliativmedizinischer Einrichtungen. Gleichzeitig soll sich das Land auf Bundesebene dafür einsetzen, dass die Sterbehilfe gesetzlich neu geregelt wird. Unter strengen Regeln und mit ärztlicher Begleitung soll Hilfe zu einem  selbstbestimmten,  humanen und schmerzfreien Sterben ermöglicht werden. Einen entsprechenden Antrag wird die Fraktion am Mittwoch in den Landtag einbringen. „Eine große Mehrheit der Menschen wünscht sich doch, am Ende des Lebens  ein würdevolles, menschliches Sterben“, erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Astrid Schramm. „Die größte Angst vieler ist es dagegen, todkrank an einer Maschine zu hängen und nur noch dahin zu vegetieren. Deshalb bleibt etwa in der Schweiz Sterbehilfe straffrei, wenn beim Helfer keine selbstsüchtigen Profitinteressen dahinterstecken und der Kranke selbstbestimmt sein Leben beendet. Eine gesetzliche Regelung der Sterbehilfe ist wichtig, um genaue Regeln und Grenzen festzulegen und bestehende Unsicherheiten aufzuheben. Klar ist, dass kommerzialisierte Sterbehilfe ebenso wie die aktive Sterbehilfe verboten bleiben müssen.“

Schramm verweist auf das Beispiel des US-Bundesstaats Oregon. Dort dürfen unheilbar Kranke, wenn sie volljährig und urteilsfähig sind, sich von einem Arzt ein Medikament verschreiben lassen, mit dem sie ihr Leiden beenden. Zuvor muss der Kranke seinen Wunsch zu sterben in einem Abstand von 15 Tagen zweimal mündlich und einmal schriftlich vor Zeugen vorbringen. Der Arzt wiederum ist verpflichtet, den Kranken über seine Behandlung aufzuklären. „Diese Lösung könnte Vorbild auch für eine Neuregelung in Deutschland sein. Wenn es um Leben und Tod geht, dürfen wirtschaftliche Aspekte ebenso wenig eine Rolle spielen wie starre Ideologien. Wichtig ist, dass jeder selbstbestimmt darüber entscheiden kann. Für ein solches  würdevolles und humanes Sterben ist  auch eine qualitativ hochwertige palliativmedizinische Versorgung und Pflege wichtig. Es gibt hier bereits sehr gute Angebote für unheilbar Kranke. Wir wollen dies ausbauen.“

Martin Sommer
Stellvertretender Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE.
Landtag des Saarlandes
Franz-Josef-Röder-Str. 7
66119 Saarbrücken
Email: m.sommer@landtag-saar.de

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