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19. Oktober 2024
Thüringen

Linkspolitikerinnen bei spanischen Azubis vor Ort

(LNP) Heute Nachmittag besuchten Ina Leukefeld und Karola Stange, beide sind Abgeordnete der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, junge Spanier in Erfurt, die aufgrund falscher Versprechungen nach Thüringen umgezogen waren, um sich über deren Situation vor Ort zu informieren. Sie zeigten sich schockiert über die Lebensbedingungen, die sie bei der anschließenden Besichtigung der Wohnräume vorfanden.

Es scheint nun glücklicherweise Bewegung in den Fall der 128 betroffenen jungen Menschen zu kommen. Frau Leukefeld und Frau Stange begrüßen ausdrücklich das hohe Engagement des Thüringer Wirtschaftsministeriums und der Industrie- und Handelskammer Erfurt: „Es ist gut, zu sehen, dass jetzt Bewegung in die Sache kommt und erkannt wurde, dass ein Willkommenscenter allein nicht ausreicht. Den jungen Menschen muss eine Perspektive eröffnet werden, bevor sie nach Deutschland kommen. Jetzt gilt es, schnell und unbürokratisch zu helfen. Gleichzeitig ist zu prüfen, wie es möglich sein kann, dass private Unternehmen derart verantwortungslos über die Chancen junger Menschen walten und dafür auch noch Bundesmittel schamlos ausnutzen können.“

Im Gespräch mit den jungen Leuten wurden jedoch weitere Probleme deutlich, die ebenfalls dringend angegangen werden müssen: „Uns wurde viel Skandalöses berichtet: 20 Euro am Tag sollten sie Miete zahlen; eine junge Mutter sei samt ihrer Kinder auf die Straße gesetzt worden, weil sie kein Geld mehr hatte. Viele der Spanier haben kein Geld mehr, um sich mit Lebensmitteln angemessen zu versorgen. Die verantwortliche Firma lässt diese jungen Menschen sehenden Auges in unvorstellbaren Zuständen sitzen. Ich verlange, dass einem solchen Unternehmen umgehend die Lizenz entzogen wird“, fordert Karola Stange. Die LINKE-Abgeordnete wird heute Abend im Rahmen des Erfurter Stadtrates dieses Thema aufgreifen, um schnelle Hilfen zu ermöglichen.

Ina Leukefeld betont, dass darauf geachtet werden muss, dass solche unverantwortlichen Praktiken nicht zur Regel werden. „Das erlebte Beispiel ist auch ein Beleg dafür, dass wir flächendeckende Sozialstandards, wie etwa den Mindestlohn für alle Beschäftigten in Deutschland, brauchen. Die Notsituation von Menschen in Europa darf nicht dazu führen, dass diese mit Lohndumping gegeneinander ausgespielt werden. Wir brauchen stattdessen Perspektiven für alle in Europa und auch hier in Thüringen mit guten Ausbildungsstandards und fairer Bezahlung.“

Pressesprecherin
Diana Glöckner
Tel.: 0361 – 377 2293
Fax: 0361 – 3772321
gloeckner@die-linke-thl.de

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