Mangelndes Bewusstsein oder böser Wille?
Landtags-Grüne unterstützen Offenen Brief von Frauen-Organisationen und Forderung nach quotierter Podienbesetzung
(LNP) Wieder einmal reine Männersache sind die diesjährigen Medientage München vom 22. Bis 24. Oktober. Sowohl die so genannten „Keynote-Speaker“ als auch Moderatoren und Teilnehmer der Podiumsdiskussionen sind fast ausschließlich Männer. „Dabei ist doch gerade die Medienbranche stark durch Frauen beeinflusst“, wundert sich Ulrike Gote, medienpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen. „In kaum einem anderen Umfeld haben so viele Frauen Karriere gemacht.“
Ulrike Gote unterstützt deshalb prominente Vertreterinnen von Frauenorganisationen, die sich in einem offenen Brief (siehe Anhang) an die Geschäftsführung der Medientage München gewandt haben, um möglichst auch noch kurzfristig eine höhere Präsenz von Frauen auf den Podien zu erwirken. Die Initiatorinnen des Schreibens kritisieren, dass der Anteil weiblicher Podiumsteilnehmerinnen seit Jahren konstant bei weit unter 20 Prozent liege. Sie fordern eine „weitgehend paritätische Besetzung“ der Diskussionsrunden und bieten an, „bei der Suche nach geeigneten Keynote-Speakerinnen und Diskutantinnen“ behilflich zu sein. Dabei – so Ulrike Gote – bräuchte es diese Hilfe eigentlich gar nicht: „Es gehört schon eine große Portion Blindheit oder Desinteresse dazu, die prominenten weiblichen Köpfe an den Spitzen der Sender und Verlage, in den Chefredaktionen und Marketingabteilungen zu übersehen“, stellt Ulrike Gote fest. „Nur beim Management der Medientage München fehlt es bei drei männlichen Geschäftsführern erkennbar an Frauenpower…“
Holger Laschka
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