Startseite BundesländerBrandenburg Markov ruft dazu auf, Rechtsextremen in Brandenburg Paroli zu bieten / Stellvertretender Ministerpräsident bei Gedenkveranstaltung zu Pogromen 1938 in Potsdam

Markov ruft dazu auf, Rechtsextremen in Brandenburg Paroli zu bieten / Stellvertretender Ministerpräsident bei Gedenkveranstaltung zu Pogromen 1938 in Potsdam

von Frank Baranowski
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(LNP) Aus Anlass des 75. Jahrestages der Reichspogromnacht hat der stellvertretende Ministerpräsident Brandenburgs, Finanzminister Dr. Helmuth Markov, heute in Potsdam an der Gedenkveranstaltung am Ort der Alten Synagoge teilgenommen. Diese befand sich am heutigen Platz der Einheit, dem damaligen Wilhelmplatz. Markov erinnerte am Ort der Novemberpogrome daran, dass am 9. November 1938 und in den Folgejahren nur sehr Wenige „den Mut aufbrachten, das Böse nicht zuzulassen“. Wörtlich sagte er in seiner Rede: „Die deutsche Öffentlichkeit sah weitgehend passiv zu, wie die jüdische Minderheit in Deutschland an Leib und Leben bedroht wurde. Wie Juden von Vertretern der Staatsmacht ermordet wurden. Sie sahen zu wie Juden ihrer Versammlungs- und Gebetsorte, ihrer Traditionen und Güter beraubt und massenhaft in KZs gesperrt wurden.“

Mit Blick auf dieses dunkle Kapitel deutscher Geschichte betonte Markov, dass auch heute nur eine engagierte Gesellschaft immun gegen rechtsextreme Ideologie bleibe. In seiner Rede sagte er: „Was wir brauchen ist eine Gesellschaft, die in Vielfalt und Demokratie ihre Stärke erkennt. Wir brauchen eine Gesellschaft, die sich selbst angegriffen sieht, wenn ein jüdischer Kindergarten, ein türkischer Imbiss oder ein Heim für Flüchtlinge angegriffen wird. Solange wir aber ethnische, soziale und religiöse Minderheiten nur als Beiwerk behandeln und nicht als Teil unserer Gesellschaft, solange behält Rechtsextremismus eine Chancen, sich immer wieder auszubreiten.“

Der stellvertretende Ministerpräsident hob hervor, dass im Land Zivilcourage gegen Rechtsextremismus nach wie vor notwendig ist. „In Brandenburg hat es im vergangenen Jahr wieder mehr rechtsextremistische Gewalt gegeben. Mehr als 20 rechtsextremistische Hass-Bands treiben ihr Unwesen in unserem Land. Nur in einem Bundesland gibt es mehr. Diese neuen Nazis unterwandern ganz neue Milieus. Man findet sie in Kampfsportvereinen, bei Fußball-Hooligans oder im Rockermilieu. Ob auf dem Schulhof, am Arbeitsplatz, beim Kaffeeklatsch oder am Stammtisch: Rechtsextremismus hat viele Gesichter. Doch es gibt genauso viele Möglichkeiten, ihm zu begegnen. Rechtsextremen Wortführern Paroli zu bieten, Opfern von tätlicher und verbaler Gewalt zu helfen und einschreiten, wenn man Zeuge neonazistischen Treibens wird.“

Thomas Vieweg
Pressereferent
Ministerium der Finanzen des Landes Brandenburg
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