(LNP) Angesichts der Erhöhung des Blindengeldes auf 1070 Euro für taubblinde Menschen in Bayern erklärt Karola Stange, behindertenpolitische Sprecherin der LINKE-Landtagsfraktion: “ Was in anderen Bundesländern, wie Bayern, Schleswig-Holstein und Berlin, bereits praktiziert wird, muss auch in Thüringen möglich sein. Die Einführung eines erhöhten Blindengeldes für die 22 Taubblinden in Thüringen ist dringend notwendig, weil aufgrund dieser Behinderung ein anderer Bedarf für Nachteilsausgleiche besteht.“
Derzeit unterscheidet das Land Thüringen bei der Zahlung von Blindengeld nicht nach blinden, taubblinden oder hochgradig sehbehinderten Menschen. Menschen mit einer gleichzeitigen Behinderung beider Hauptsinne erhalten monatlich 270 Euro. Die spezielle Situation taubblinder Menschen wird in Berlin durch ein monatliches Blindengeld in Höhe von 1189 Euro und in Schleswig-Holstein in Höhe von 400 Euro berücksichtigt.
„Wir haben schon mehrfach, auch durch parlamentarische Initiativen, die Landesregierung aufgefordert, dass taubblinde Menschen in Thüringen zum einen ein Blindengeld in Höhe von 450 Euro monatlich als Nachteilsausgleich und zudem durch ein spezielles Merkzeichen auf den jeweiligen Schwerbehindertenausweisen einen entsprechenden Ausgleich erhalten sollen. Nur mit einem entsprechenden Ausgleich ist eine Teilhabe von Taubblinden an der Gesellschaft, wie Einkaufen, Arzt- oder Behördenbesuche, möglich. Dies muss die Landesregierung endlich erkennen und entsprechend handeln“, kritisiert Stange und kündigt an, in diesem Sinne parlamentarisch aktiv zu werden.
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