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Meinhardt: Erfolge der Wirtschaft bei der Weiterbildung anerkennen und nicht mit der Brechstange erzwingen / Baden-Württemberg braucht ein intelligentes Weiterbildungskonzept

(LNP) Zum Streit der Landesregierung mit den Arbeitgebern bei der Bildungsfreistellung für fünf Tage erklärt der FDP-Generalsekretär Patrick Meinhardt:

Die Landesregierung packt das Thema Weiterbildung bedauerlicher Weise vollkommen falsch an. Mit der Brechstange will sie gegen die Unternehmen eine fünftägige Bildungsfreistellung durchsetzen, statt im Konsens ein intelligentes Weiterbildungskonzept für ganz Baden-Württemberg zu entwickeln.

Viele Unternehmen in Baden-Württemberg haben geradezu vorbildliche firmeninterne Weiterbildungsangebote, mit denen sie seit Jahren erfolgreich sind und die auch für ganz Baden-Württemberg spannend sein können. Es gibt Tarifverträge mit Lernzeitkonten. Die Bildungsprämie des Bundes, die durch die FDP durch eine Verdreifachung der Zuschusshöhe zu einem Erfolg wurde, gehört zu den wichtigen Förderinstrumenten in der Weiterbildung.

Zentral muss aber erst einmal die Frage geklärt werden, was das Ziel in der Weiterbildung ist. Sollen es primär Maßnahmen der politischen Bildung oder der fachlichen Fortbildung sein, wie bekommen wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Fortbildungsmaßnahmen, die dort selten anzutreffen sind, wie insbesondere un- und angelernte Mitarbeiter, in welchem Maße beteiligen sich die Arbeitnehmer selbst, was ist der Beitrag der Arbeitgeber, wie können Maßnahmen und Gelder der Bundesagentur zielgenauer eingesetzt werden und wie sieht das gemeinsam getragene Konzept zur Bekämpfung des funktionalen Analphabetismus in Baden-Württemberg aus?

Selbstverständlich müssen die finanziellen und personellen Auswirkungen auch auf die Landes- und Kommunalverwaltungen bedacht werden. Es spricht doch Bände, wenn ein Vertreter der Landeszentrale für Politische Bildung als erste Konsequenz mehr Finanzen und mehr Personal fordert.

In einem solchen intelligenten Weiterbildungskonzept kann sicherlich auch ein kooperativer Bildungsurlaub von zwei oder drei Tagen ein sinnvolles Angebot sein, an dem sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen beteiligen.

Ich kann die Landesregierung nur davor warnen, auf Konfrontation zu setzen und auch noch mit dem Kopf durch eine Wand zu wollen, die sie selbst errichtet hat.

Sebastian Frick
Pressesprecher
FDP Landesverband Baden-Württemberg
Tel 0711/6661818
Fax 0711/6661812
http://www.fdp-bw.de

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