(LNP) Angesichts der ruinös niedrigen Milchpreise fordert der Vorsitzende der FREIEN WÄHLER, Hubert Aiwanger, mehr Einsatz der Politik, um die rechtlichen Spielräume der Milchbauern zur Bündelung ihrer Erzeugungsmenge auszuschöpfen: „Man entlässt die Milchbauern aus der staatlichen Mengensteuerungspolitik, der Milchquote, ohne sich um wirksame Nachfolgeregelungen zu kümmern. Schon die Quote wurde durch ständige Mengenerhöhungen über den Bedarf hinaus dazu missbraucht, um niedrige Milchpreise zu erwirken. Jetzt ist es an der Zeit, dass die Politik unseren Milchbauern tatkräftig unter die Arme greift, damit sie ihre Erzeugung bündeln und der Marktmacht des Lebensmitteleinzelhandels wirksam entgegentreten können.“
Aiwanger fordert von der laufenden Agrarministerkonferenz in Schöntal (Baden-Württemberg) ein klares Signal „der beiden Bayern Brunner und Aigner, dass sie an der Seite der bayerischen und deutschen Milchbauern stehen“. Laut EU-Verordnung zur Bündelung von Rohmilch darf bis zu 3,5 Prozent der EU-Milcherzeugung bei einer Erzeugungsorganisation gebündelt werden. Selbst die Dachorganisation der bayerischen Milcherzeugergemeinschaften und Liefergenossenschaften (BayernMeG), welche die Preisverhandlungen von über 50 süddeutschen Milcherzeugergemeinschaften führt, deckt erst rund ein Drittel der möglichen Bündelungsmenge ab. Aiwanger: „Da ist noch viel Spielraum nach oben. Die zehn größten deutschen Molkereien decken 50 Prozent des Umsatzes ab und einige wenige große Lebensmitteleinzelhändler gehen regelmäßig mit ruinösen Angeboten in die Preisverhandlungen. Wofür steht die Politik? Für das Überleben unserer Milcherzeuger oder für Schleuderpreise der Discounter?“
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