(LNP) Im Ortsteil Ingersleben der Gemeinde Nesse-Apfelstädt (Landkreis Gotha) ist heute eines der größten Bauprojekte des Jahres zum Hochwasserschutz in Thüringen abgeschlossen worden. Der Freistaat investierte rund 850.000 Euro in die Verbesserung des Deiches entlang der Apfelstädt, der 1.000 Einwohner nun vor einem 100jährlichen Hochwasser schützt. „Hier haben unsere Fachleute eine clevere Lösung gefunden, die das Landschaftsbild erhält und gleichzeitig Kosten spart“, sagte Thüringens Umweltstaatsekretär Roland Richwien in Ingersleben.
Bei einer Routinekontrolle hatte die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) dringenden Sanierungsbedarf am 30-jährigen Alt-Deich festgestellt. Dieser war weder standsicher noch bot er ausreichenden Schutz vor Hochwasser. In den vergangenen beiden Jahren wurde eine Innendichtung in den Deich eingebaut und die Deichkrone erhöht, um auch einem Jahrhunderthochwasser standhalten zu können. Der für die Bevölkerung wichtige Baumbestand auf dem Deich konnte erhalten werden.
„Hochwasserschutz muss also nicht automatisch Neubau von Deichen bedeuten“, betonte der Staatssekretär. Am Vormittag hatte Richwien in Erfurt vor Vertretern von Kommunen und Landkreisen angekündigt, bis Ende 2015 in Abstimmung mit Gemeinden, Behörden und Öffentlichkeit ein Landesprogramm Hochwasserschutz aufstellen zu wollen.
Hintergrund
Der Freistaat Thüringen ist verantwortlich für knapp 430 Kilometer an Deichen, drei Hochwasserabsperrbauwerke, 14 Flutmulden, 66 Sielanlagen und 17 Schöpfwerke. Nur wenige entsprechen den gültigen technischen Standards. Im vergangenen Jahr investierte der Freistaat insgesamt 15,8 Millionen Euro in den Hochwasserschutz.
Andreas Maruschke
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