Startseite BundesländerNordrhein-Westfalen Nationalpark Senne – Keine Kompromisse mit Militär und Adel / Familienfest, Rundgang und Erkundungsfahrt der Linken gut besucht

Nationalpark Senne – Keine Kompromisse mit Militär und Adel / Familienfest, Rundgang und Erkundungsfahrt der Linken gut besucht

von Frank Baranowski
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(LNP) Am vergangenen Samstag, dem 25. August 2012, war DIE LINKE. OWL mit vielen Freunden in der sonnigen Senne unterwegs. Der Sennetag begann mit einer naturkundlichen Führung zu den Emsquellen. Nach einer Stärkung mit Kaffee und selbstgemachtem Kuchen auf dem Familienfest der Linken Paderborn folgte eine Erkundungsfahrt durch die Senne. Zum Ausklang trafen sich alle auf dem Fest im Freizeitpark Bad Lippspringe.
Bereits der kurze Rundgang durch die blühende Heide an den Emsquellen mit Naturparkführer Michael Schwan machte den Wert der Senne deutlich. Die Ems ist nur eines der zahlreichen oft naturnahen Fließgewässer in der größten zusammenhängenden Heidelandschaft Nordrhein-Westfalens. Lichte Mischwälder mit Eichen, Birken und Kiefern bieten schon jetzt Lebensraum für 5000 Tier- und Pflanzenarten. 900 davon stehen auf der Roten Liste. Sollte es gelingen die Fehler der Vergangenheit zurückzunehmen und zu einer naturnahen Wald- und Heidebewirtschaftung zurückzukehren, könnte die Senne zu einem einzigartiges Natur- und Kulturerbe werden. Gute Voraussetzungen um die Ferienregion Teutoburger Wald, die zahlreichen Kurbäder und damit auch die Gesundheitsregion OWL attraktiver zu machen. Gute Erfahrungen mit Naturschutz und Tourismus hat man bereits in den Nationalparks Eifel und Müritz gemacht.

Die Schönheiten der Senne zeigte auch Bernhard Krewet, Ratsherr der Linken vor Ort, während der Erkundungsfahrt. Dabei wurde allerdings klar, dass Naturschutz und militärische Nutzung nicht zu vereinbaren sind. Die Spuren von 120 Jahren Krieg üben sind erschreckend. Hochgiftiger Phosphor aus dem 1. Weltkrieg, Treibstofftanks aus dem 2. Weltkrieg und zahllose Munitionsdepots sind Zeitbomben. An den über 20 Schießbahnen hat der millionenfache Beschuss Bäume und Büsche „abrasiert“. Hochgiftige Munitionsreste bis hin zu Uran stecken in den kahlen Dünen. Erschrocken waren die Teilnehmer über das neueste der zahlreichen „Kampfdörfer“. Den Mittelpunkt des „Dorfes“ bildet eine bunte Moschee! Laut einem britischen Stabsoffizier sollen dort „die Soldaten … den Umgang mit anderen Kulturen lernen.“

Dazu Michael Pusch, Sprecher des Kreisverbandes DIE LINKE. Gütersloh: „Wie sich das britische Militär  und dessen Verbündete den Umgang mit anderen Kulturen vorstellen, sehen wir in Afghanistan und im Irak. Der Truppenübungsplatz Senne ist seit über 100 Jahren ein Ort, an dem das Töten gelehrt wird. Damit muss endgültig Schluss sein.“
„Jede weitere militärische Nutzung verstärkt zudem die Kontamination von Boden, Luft, Gewässern und Grundwasser. Gravierend ist auch die Verlärmung des gesamten Landschaftsraumes durch den militärischen Übungsbetrieb. Die Beeinträchtigung und Gefährdung der Lebensqualität der Anrainer ist beträchtlich. Wer sich Sorgen um die Arbeitsplätze in der Holzwirtschaft macht, sollte wissen, dass im neuen Nationalpark der Holzeinschlag für eine Übergangszeit von 30 Jahre weiter gehen wird. Das Militär dagegen gibt keine „Arbeitsplatzgarantie“, es garantiert nur Tod und Zerstörung,“ so Uschi Kappeler, Sprecherin des Kreisverbandes.
„Der neue Nationalpark darf kein Flickenteppich werden. Die Gebiete des Prinzen zur Lippe sollten Bestandteil des Nationalparks werden,“ schlägt Michael Pusch vor. „Bevor allerdings über Flächentausch und Entschädigungen gesprochen wird, sollten wir klären, wer überhaupt rechtmäßiger Besitzer der „Fürstenwälder“ ist. Erinnert sei daran, dass sich die Prinzen zu Lippe wie viele andere Adelige bereichert haben, indem sie die Allmenden vereinnahmt haben. Das waren landwirtschaftliche Nutzflächen, die zuvor in Gemeineigentum waren. Vergessen sollten wir auch nicht, dass die Prinzen zur Lippe vor 100 Jahren den Alldeutschen Verband unterstützten. Eine Lobbyistengruppe, der die Eroberungspläne der kaiserlichen Regierung nicht weit genug gingen. Folgerichtig war der Lipper Adel auch dabei, als 1931 die „Harzburger Front“ gegründet wurde um Adolf Hitler an die Macht zu bringen. Zu guter Letzt noch vielen Dank an die Feldjäger, die uns während der ganzen Bustour „begleiteten“ und sicher jeder Pinkelpause ein schnelles Ende bereitet hätten.“

Foto: Töten lernen im Gotteshaus?

Uschi Kappeler, Michael Pusch
DIE LINKE. Kreis Gütersloh
05423-4740952
info@die-linke-guetersloh.de

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