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Neues Schuljahr unbelastet beginnen / Grüne fordern zügige Umbenennung bayerischer Schulen mit NS-belasteten Namensgebern

(LNP) Fünf bayerische Schulen oder Schulzentren haben auch heute noch Namensgeber mit NS-Vergangenheit. Diese Erkenntnis förderte ein Bericht des Kultusministeriums auf einen Antrag der Grünen zu Tage. Für diese Einrichtungen möchte das Kultusministerium nun einen „intensiven Meinungsbildungsprozess“ anstoßen, „ob … nicht eine Aufgabe des jeweiligen Namensgebers angezeigt ist“. Für den Grünen Rechtsextremismus-Experten Dr. Sepp Dürr ist die Sachlage indes sonnenklar: „Wernher von Braun, Hans Herrmann und Erwin Lesch können nicht Namenspatron für bayerische Bildungseinrichtungen sein. Man sollte hier eine schnellstmögliche Umbenennung anstreben. Es wäre ein ehrgeiziges Ziel, aber auch ein gutes Signal, wenn die betroffenen Schulen nach den Sommerferien bereits unbelastet in das neue Schuljahr starten würden.“

Beim Wernher-von-Braun-Gymnasium im schwäbischen Friedberg wurde der Umbenennungsprozess laut Kultusministerium bereits eingeleitet. Betroffen sind weiter die Hans-Herrmann-Grund- und Mittelschule in Regensburg sowie die Erwin-Lesch-Schulen für Sonderpädagogik in Unterhaching, Neumarkt i. d. Opf. und Neuburg a. d. Donau. Hans Herrmann war zur Hitler-Zeit als NSDAP-Mitglied und Fördermitglied der SS zweiter Bürgermeister Regensburgs und später für die CSU auch Landtagsabgeordneter und Oberbürgermeister. Erwin Lesch vertrat als Sonderschulpädagoge offensiv die Theorien von der Ungleichwertigkeit menschlichen Lebens, die von den Nazis als Grundlage für Euthanasiemaßnahmen herangezogen wurden. „Das krude Menschenbild des Erwin Lesch hat im Umfeld der Sonderpädagogik überhaupt nichts verloren“, betont Sepp Dürr, „sein Name ist eine schwere Bürde für die betroffenen Schulen.“

Holger Laschka,
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