(lnp) Niedersachsen: Man erwartet die schlechteste Getreideernte seit 1976.
Getreideernte erleidet Rückgang von 22 Prozent
In Niedersachsen wird für das Jahr 2018 eine Getreideernte von 4,69 Mio. t erwartet. Dies stellt im Vergleich zum ebenfalls unterdurchschnittlichen Vorjahr einen Rückgang von 22% dar. Im Jahr 2017 hatte die Getreideernte noch bei 6,03 Mio. t gelegen. Weniger Getreide wurde letztmals im ebenfalls sehr heißen und trockenen Sommer 1976 geerntet.
Landwirtschaftliche Betriebe steigen teils auf Mais-Anbau um
Aufgrund der mangelnden Befahrbarkeit von Flächen durch anhaltende Niederschläge im Herbst 2017 konnte das Wintergetreide häufig nur unter Schwierigkeiten gesät werden. Die dadurch nicht bestellten Felder wurden im Frühjahr 2018 überwiegend mit Sommergetreidearten bestellt. Die Anbaufläche für Sommerweizen und Sommergerste stieg im Vergleich zu 2017 um 56.500 ha. Auch wichen die landwirtschaftlichen Betriebe auf den Anbau von Mais aus. Die Anbaufläche für Körner- und Silomais stieg um 43.100 ha, nachdem sie in den Vorjahren auf hohem Niveau stagniert hatte.
Ebenfalls hohe Ernteeinbußen deuten sich für den Raps an. Nachdem bereits in den letzten 3 Jahren unterdurchschnittliche Erträge eingefahren wurden, liegen sie im Jahr 2018 voraussichtlich deutlich unter 30 dt/ha. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Ertragsrückgang um 9,1%, im Vergleich zum 6-jährigen Mittel (2012 bis 2017) sogar um fast 25%.
Methodischer Hinweis:
Die Ernteergebnisse stammen aus der Ernteberichterstattung und haben den Stand Ende Juni 2018. Beim Getreide nahmen 1.007 repräsentativ ausgewählte Landwirtinnen und Landwirte an der Umfrage teil, beim Raps beruht die Schätzung auf Angaben von 476 Betrieben.
Angaben zu den Erträgen und Erntemengen von Mais, Kartoffeln, Zuckerrüben und Grünland etc. sind nicht Bestandteil der Juniumfrage. Sie können daher erst zu einem späteren Zeitpunkt bereitgestellt werden.
Ergebnisse aus der Besonderen Ernteermittlung, bei der Erntemengen ausgewählter Getreide-, Raps- und Kartoffelfelder verwogen werden, werden voraussichtlich am 24. August veröffentlicht. Die derzeit vorliegenden Messergebnisse bestätigen das dargestellte Niveau der Ernteschätzung, jedoch gibt es Hinweise darauf, dass die Erträge beim Winterweizen noch deutlich geringer ausfallen könnten.
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Quelle: Pressemitteilung des Landesamtes für Statistik Niedersachsen vom 1. August 2018.
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