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NSU-Untersuchungsausschuss: VS-interne Abschirmaktion im Blickpunkt

(LNP) Am Montag, 7. Oktober, setzt der NSU-Untersuchungsausschuss im Thüringer Landtag seine Arbeit mit weiteren Zeugenvernehmungen fort. Momentan laufen in der Linksfraktion die Vorbereitungen und das Aktenstudium für die bevorstehende Sitzung auf Hochdruck.

Es wird vor allem um die Frage gehen, was den Thüringer Verfassungsschutz bewogen hat, so intensiv in die Suche nach den drei Untergetauchten einzugreifen. Die beiden Zielfahnder des LKA werden befragt, wie sich die Zusammenarbeit en détail gestaltete und wie sich das Engagement des Verfassungsschutzes auf die Ermittlungen auswirkte.

Mit Spannung ist dann besonders die Aussage des ehemaligen Präsidenten des VS-Landesamtes, Helmut Roewer, zu erwarten. „Vielleicht kann er das Geheimnis des ungewöhnlichen Interesses in seinem Haus an Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe lüften und erklären, warum ein Kreis von Personen um den Vizepräsidenten Peter Nocken diese Operation sogar gegenüber der eigenen Auswertung abschirmte“, so die LINKE Politikerin Martina Renner, die – nach ihrer Wahl in den Bundestag – am Montag zum letzten Mal an einer Sitzung des NSU-Ausschusses als Mitglied teilnehmen wird. Ihr Kommen als Zuhörerin der öffentlichen Zeugenvernehmung hat übrigens auch die Bundestagsabgeordnete Petra Pau angekündigt, die in der vergangenen Legislaturperiode Obfrau der Linksfraktion im NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages war.

Eine nicht weniger spannende Detailfrage soll am 7. Oktober der ebenfalls geladene ehemalige V-Mannführer des brandenburgischen V-Manns Piatto beantworten helfen. Piatto hatte 1998 von versuchter Waffenbeschaffung für das Trio durch Jan W. aus Chemnitz berichtet. Sicher ist, dass der Thüringer Verfassungsschutz hierüber informiert wurde, ob dies jedoch auch die Polizei erreichte und ob man versuchte, dieser Information nachzugehen, konnte bislang nicht geklärt werden.

Pressesprecherin
Diana Glöckner
Tel.: 0361 – 377 2293
Fax: 0361 – 3772321
gloeckner@die-linke-thl.de

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