Startseite BundesländerHamburg Omnibus un Strootenbohn / Steffen: Trickserei bei HVV-Gewinnspiel – Volkes Stimme wird unterdrückt

Omnibus un Strootenbohn / Steffen: Trickserei bei HVV-Gewinnspiel – Volkes Stimme wird unterdrückt

von Frank Baranowski
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(LNP) „De Ominibus fährt Achterbahn, wi wüllt torüch de Strootenbohn“. Dieser plattdeutsche Spruch wurde beim HVV-Gewinnspiel von einem Bürger eingereicht, online gestellt, von vielen Nutzern positiv bewertet und verschwand dann urplötzlich aus dem Netz – und damit aus dem Spiel. Passt der Spruch dem HVV nicht in den Kram? Überzeugende Kriterien, nach denen Teilnehmer aussortiert werden, hat der HVV nicht, wie aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage hervorgeht. Die Grünen wundern sich über diese Trickserei und fragen, warum der HVV Volkes Stimme unterdrückt.

Dr. Till Steffen, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion, erklärt dazu: „Bürgerbeteiligung findet der SPD-Senat total wichtig. Bei Sachen, die ihm nicht genehm sind, hört der Spaß aber offenbar auf. Beim Thema Stadtbahn gibt es ein Denkverbot des Bürgermeisters. Das setzt der HVV brav um und wirft mal eben einen harmlosen Plattdeutsch-Spruch aus seinem Gewinnspiel raus. Es ist nicht in Ordnung, dass während des Wettbewerbs die Teilnahmebedingungen geändert wurden – und zwar erst nachdem der Zweizeiler eingereicht wurde. Nicht auszudenken, was passierte, wenn dieser Spruch gewänne!

Die Stadtbahn hat in Hamburg viele Anhänger. Deswegen verwundert es auch nicht, dass sich in kurzer Zeit viele Fans für einen flotten Spruch auf Plattdeutsch finden. Eine Debatte über die Stadtbahn lässt sich auf so billige Weise nicht abwürgen, wenn sie in der Stadt gewollt ist.“

Hintergrund
Der Spruch „De Ominibus fährt Achterbahn, wi wüllt torüch de Strootenbohn“ wurde Mitte September im Rahmen des Gewinnspiels „Wi mookt Hamborg platt“ eingebracht. Am 19. September will der HVV laut Antwort auf die Schriftliche Kleine Anfrage seine Teilnahmeregeln geändert haben und Regeln geschaffen haben, die Manipulationen bei der Stimmabgabe ausschließen sollten. Tatsächlich räumt er jedoch selbst ein, dass er über geeignete Methoden, um Manipulationen festzustellen nicht verfügt, sondern lediglich auf auffällige Ausschläge bei den Klick-Raten reagiert hat. Darunter konnte also auch ein in kurzer Zeit sehr populärer Spruch fallen. Tatsächlich gibt es auch beim HVV-Gewinnspiel den üblichen Schutz gegen Manipulationen, weil die IP-Adresse gespeichert wird, so dass es nicht möglich ist, vom gleichen Rechner mehrfach teilzunehmen.

Jan Dube – Pressesprecher
Bündnis 90 / Die Grünen
Bürgerschaftsfraktion Hamburg
Burchardstraße 21, 20095 Hamburg
jan.dube@gruene-fraktion-hamburg.de

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