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21. November 2024
Sachsen

Organspende: Regierung muss aktiv werden und Engagement bündeln

(lnp) Dagmar Neukirch, Sprecherin für Soziales und Gesundheit der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, erklärt: „Der Ausschuss für Soziales und Gesundheit des Sächsischen Landtags hat heute eine Öffentliche Anhörung zum Antrag der SPD-Fraktion ‚Organspende rettet Leben – Sachsen muss alle Möglichkeiten nutzen‘ (Drucksache 5/9375) durchgeführt. Die Anhörung hat gezeigt, wie viele Akteure die dramatisch geringe Zahl der Organspenden in Sachsen steigern wollen. Seien es die Organisationen der Selbsthilfe, die Kassen oder die Deutsche Stiftung Organtranstransplantation (DSO), alle arbeiten dafür, die Situation der vielen Betroffenen, die lebensnotwendig auf ein Spenderorgan warten, zu verbessern. Auch die Ärzte in den Krankenhäusern und den beiden sächsischen Transplantationszentren leisten unwahrscheinlich viel und gute Arbeit. Fast 12.000 Patientinnen und Pateinten warten bundesweit auf ein Spenderorgan. Aber allein in der Region Mitteldeutschland sind die Spenderzahlen von 2011 auf 2012 um ein Viertel zurückgegangen.

Um die dringen notwendige Sensibilisierung aller gesellschaftlichen Gruppen voranzubringen und verloren gegangenes Vertrauen wiederzuerlangen, sollte der Freistaat Sachsen alle Chancen nutzen, um das Thema Organspende weiter in der Gesellschaft zu verankern. Beispielsweise wäre ein weiteres Gesundheitsziel innerhalb des Gesundheitszieleprozesses zum Thema Organspende eine besondere Möglichkeit, um alle gesellschaftspolitischen Akteure einzubeziehen. Insbesondere die Vertreterin der DSO hat diesen Vorschlag meiner Fraktion besonders gewürdigt und hervorgehoben, dass Sachsen so eine Vorreiterrolle in der Bundesrepublik einnehmen könnte. So ließen sich auch die Initiativen von Schulen und Fort- und Weiterbildungseinrichtungen besser einbeziehen und miteinander verknüpfen.

Zudem müssen Bund und Länder, also auch der Freistaat Sachsen, einen dringend notwendigen Strukturwandel im Ablauf der Organspende einleiten. Dass Spanien nahezu doppelt so viele Organtransplantationen gegenüber Deutschland pro eine Million Einwohner zu verzeichnen hat, liegt auch an gesetzlichen und strukturellen Voraussetzungen. Deutschland hinkt hinterher: Beispielsweise haben die Transplantationsbeauftragten in den Klinken nicht annähernd die Zeit, die sie brauchen, um sich Organspendern bzw. deren Angehörigen zu widmen, um für eine Spende zu werben. Auch die Nachsorge von Lebendspendern muss deutlich verbessert werden. Insbesondere der psychosozialen Begleitung und Betreuung von Angehörigen und Spendern gehört hier mehr Aufmerksamkeit gewidmet.“

Arne Grimm
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Pressesprecher
SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden
Tel.: 0351/493 5706
Fax:  0351/493 5456

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